The Prestige
Christina Ruloff - In Christopher Nolans (Memento, Batman Begins) neuem Thriller liefern sich zwei besessene Zauberer ein gnadenloses Duell. Leider geht es dem Regisseur mehr um Raffinesse und um Überraschungen, als um seine Charaktere. Robert Angier (Hugh Jackman) strebt nach dem perfekten Zauber...
Robert Angier (Hugh Jackman) strebt nach dem perfekten Zaubertrick
Im viktorianischen London sind zwei Zauberlehrlinge beim Zauberingenieur Cutter (Michael Caine) beschäftigt: Robert Angier (Hugh Jackman, wieder in einer zu anspruchsvollen Rolle), ein jovialer Showmaster und Alfred Borden (Christian Bale) ein genialer aber introvertierter Magier. Während für Robert vor allem das Äussere, die Verpackung stimmen muss, können die Tricks für Alfred nie echt genug sein. Er ist es, der immer neue Dinge auszuhecken versucht; er ist eindeutig der bessere, der verbissenere Magier. Als bei einem allabendlichen Trick Alfred ein Fehler unterläuft, geschieht ein entsetzlicher Unfall: Roberts Frau Julia (Piper Perabo, leider viel zu kurz im Film) kann sich nicht aus dem Wassertank befreien und stirbt. Aus Kameradschaft wird erbitterte Feindschaft. Robert und Alfred machen sich selbstständig und jeder versucht, die Tricks des anderen zu kopieren und ihn schliesslich zu übertrumpfen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
) will unbedingt hinter Angiers Geheimnis kommen... und zahlt einen hohen Preis
Zauber hat seinen Preis. Nolan zeigt den Forscher Tesla (verkörpert vom grossen David Bowie), bei dem der Zauber auf wissenschaftlicher Basis funktioniert aber die gleiche Faszination ausstrahlt. Viele Dinge, die wir heute als Selbstverständlichkeit wahrnehmen, wie Kino, Elektrizität, Fernsehen, kann kaum jemand erklären. Der Alltag funktioniert im Grunde immer noch wie Zauber, nur nehmen wir ihn nicht mehr als solchen wahr.
) ist Herr der modernen Magie
Tesla geht an seiner Obsession, immer Neues zu erfinden, zugrunde. Ebenso zerstören sich die beiden Zauberer Robert und Alfred. In ihrem Streben, den anderen zu übertrumpfen, sind sie masslos, ansonsten aber leider recht blass. Und schliesslich schrecken sie auch nicht vor dem Letzten zurück.
Geht es im Film nicht um mehr als Überraschung und Raffinesse? Christopher Nolan verkauft seine ohnehin farblosen Charaktere in einem bierernsten, unmenschlichen Finale für einen Zaubertrick. Und übrigens... wie interessant sind Hugh Jackman und Christian Bale als Zauberer im 19. Jahrhundert, die sich gegenseitig umbringen wollen?
The Prestige ist filmisch hübsch anzusehen, aber je nach Standpunkt spannend, seelenlos, widerlich oder einfach nur unbefriedigend.
Bewertung: 2 von 5
) kann die Katastrophe nicht verhindern
Originaltitel: The Prestige
Land: USA
Genre: Drama
Dauer: 128 Minuten
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Hugh Jackman, Christian Bale, Michael Caine, Scarlett Johansson, Piper Perabo, David Bowie
Verleih: Warner
Kinostart: 11.1.2007
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Quelle: Warner Bros. (Link)
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