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9. August 2009, 00:00 Politik

Nein zum Abzug für externe Kinderbetreuung

Christian Wasserfallen - Momentan entwickelt sich die Familienpolitik in der Schweiz sehr negativ. Beispielsweise die neue Familienbesteuerung müsste aus Sicht des Kindes und nicht aus Sicht der Eltern oder des Familienmodells ausgelegt werden. Daher sind sowohl der Elterntarif als auch der Abzug für e...

Momentan entwickelt sich die Familienpolitik in der Schweiz sehr negativ. Beispielsweise die neue Familienbesteuerung müsste aus Sicht des Kindes und nicht aus Sicht der Eltern oder des Familienmodells ausgelegt werden. Daher sind sowohl der Elterntarif als auch der Abzug für externe Kinderbetreuung klar abzulehnen, weil dabei nicht das Kind im Zentrum steht.

In Erinnerung an die Kernthemen der FDP.Die Liberalen, wo der „nationale Zusammenhalt“ und das „Auseinanderdriften unserer Gesellschaft“ beschrieben werden, wehre ich mich gegen das Auseinanderdividieren jener Eltern, die eine Fremdbetreuung ihrer Kinder beanspruchen und denjenigen, die selber die Erziehung übernehmen wollen.

Was ist zu tun?

Eine deutliche Anhebung des Kinderabzugs auf über 10‘000 Franken ist als einfache Bemessungsgrundlage anzustreben, wo das Kind im Vordergrund steht.Auf den Elterntarif und den Betreuungsabzug für externe Kinderbetreuung muss verzichtet werden. Der Staat finanziert seit Jahren mit Krippenplätzen und der Mutterschaftsversicherung Dinge, die nur den Erwerbstätigen zur Verfügung stehen. Selber Erziehende hingegen handeln in völliger Eigenverantwortung und entlasten die Finanzen des Staates massiv - bis heute ohne Honorierung.

Wenn der Betreuungsabzug dennoch nicht vermeidbar ist, haben alle ein Anrecht darauf. Auch selbständig Erziehende müssten in diesem Fall profitieren können, soll der nationale Zusammenhalt nicht gefährden werden.Schliesslich gehört die Verordnung über die ausserfamiliäre Betreuung von Kindern bekämpft. Dort findet eine völlige Überreglementierung statt, welche die Eigeninitiative für eigene Kindererziehung arg abbremst. Es darf nicht sein, dass mit einer falsch verstandenen Sorge dem Kind nahestehende Personen unter Generalverdacht gestellt werden. Dies führt unweigerlich dazu, dass Betreuung sowie Erziehung von Kindern faktisch zur Staatsangelegenheit deklariert werden und das muss in einem liberalen Staat bekämpft werden.

Christian Wasserfallen (1981), Berner Nationalrat, jüngstes Fraktionsmitglied der FDP, Dipl. Masch.-Ing. FH, arbeitet im Bereich mechatronischer Systeme an der Berner Fachhochschule mit der Wirtschaft zusammen.

www.cewe.ch

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Kommentare
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altamarea 13.08.2009 um 16:18
könnte ich für die Fremdbetreuung unseres Kindes nichts abziehen, müsste ich meinen Job aufgeben. Da mein Mann finanzielle Verpflichtungen für Kinder aus einer früheren Beziehung hat, würde nicht nur mein Einkommen für die Steuer wegfallen, nein, wir müssten wohl Sozialhilfe beantragen plus Unterstützungsgeld für die Betreuung eines Kindes unter 3 Jahren zu Hause (gibt es in der Stadt ZH und deshalb verstehe ich nicht, weshalb zu Hause bleibende Mütter benachteiligt sein sollten - jede Familie mit einem totalen Arbeitspensum zw. 100 und 150 % kann sich dafür bewerben). Und das würde einiges mehr kosten als wenn wir nun pro Jahr 9000 Franken für Fremdbetreuung abziehen würden (denn mehr kostet sie nicht) und dabei aber ein um einiges höheres gemeinsames Einkommen versteuern.
Und wer sagt denn, dass aus Sicht des Kindes die Heimbetreuung besser ist? Es gibt genügend Mütter, die mit ihren Kindern zu Hause hocken, das Kind hat niemanden zum spielen und muss sich mit einem Mami herumquälen, welches lieber einen Ausgleich mit ein wenig Arbeit hätte.
Wenn ich könnte, würde ich nicht (oder nicht so viel wie momentan) arbeiten. Aber ich muss nun mal. Dies sollte mir nicht noch schwerer gemacht werden, als es sowieso schon ist..