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6. Juli 2010, 00:00 Movie

Für immer Shrek

Gregor Schenker -

Vor fast zehn Jahren mutierte Shrek – Der tollkühne Held zum Grosserfolg. Nach einem Oscar und zwei äusserst profitablen Fortsetzungen kommt nun – sofern man den Leuten von DreamWorks Animation glauben darf – das letzte Kapitel ins Kino. Aber ist nach drei Filmen nicht längst die Luft raus aus dem grünen Unhold? Schon der Vorgängerstreifen war nicht grade das Gelbe vom Ei und man wird den Verdacht nicht los, dass der hier nur der ganzen 3-D-Sache wegen nachgeschoben wurde.

Jedenfalls handelt Für immer Shrek davon, wie unser Lieblings-Oger in eine Midlife-Crisis gerät, obwohl er doch eigentlich alles hat, was man sich wünschen kann: Eine liebende Frau, drei süsse Kinder und ein gemütliches Heim im Sumpf. Doch glücklich und zufrieden zu leben ist auf die Dauer nicht sonderlich aufregend und wer will schon täglich Windeln wechseln. War’s früher nicht viel schöner, als Shrek noch Junggeselle und ein gefürchtetes Monster war? Da schaltet sich das Rumpelstilzchen ein und schwatzt ihm einen Vertrag auf: Per Magie darf der Oger noch einmal einen Tag lang wie zu guten alten Zeiten die Sau rauslassen. Doch es stellt sich schnell heraus, dass der heimtückische Zwerg ganz eigene Ziele verfolgt …

Und das ist auch gut so, für den Film jedenfalls. Denn indem das Rumpelstilzchen Shrek als Gegenleistung einen Tag abzwackt, verändert es die Vergangenheit, und daraus folgt: Shrek (und das Publikum) findet sich in einem stark veränderten Märchenreich wieder, dessen Bewohner nicht mehr die gleichen wie vorher sind. Es ist genau dieser neue Blick auf die bekannten Schauplätze und Figuren, der dem Film die dringend benötigte Frische gibt. Respekt, das Team um Regisseur Mike Mitchell (Spongebob Schwammkopf, Sky High) hat da nicht den dümmsten Ansatz gewählt!

Anspielungen auf die Populärkultur und Humor allgemein treten dabei etwas in den Hintergrund (aber natürlich gibt es weiterhin eine Menge zu lachen), dafür bekommen wir eine spannende und actiongeladene Geschichte. Shrek gerät mitten in einen Krieg zwischen Hexen und Oger und muss zugleich innerhalb von vierundzwanzig Stunden die Liebe von Fiona (die in dieser Welt eine mutige Kriegerin geworden ist) von neuem gewinnen – denn nur so kann er Rumpelstilzchens Vertrag auflösen, seine eigene Existenz retten und ganz Weit Weit Weg vor einem schlimmen Schicksal bewahren. Für immer Shrek ist dabei mitunter ziemlich düster und daher nicht unbedingt für jüngere Kinder geeignet. Aber es macht den Film auch sehr viel interessanter, als man es je erwartet hätte.
Kommt hinzu, dass die 3-D-Technologie noch selten so perfekt eingesetzt wurde wie hier – einige spektakuläre Anblicke sind garantiert.

Trotz einer grossen Portion Kitsch und einer eher konservativen Botschaft („Wenn du mit deinem Leben unzufrieden bist, lerne es gefälligst zu schätzen!“) ist Für immer Shrek bekömmliches Popcorn-Kino für die ganze Familie. Ein Film, der damit überrascht, nicht bloss ein langweiliger Aufguss zu sein, sondern den Vorgängerstreifen neue Aspekte abgewinnt und der Reihe einen Abschluss verpasst, wie man ihn nicht erwartet hätte. Ein würdiges Finale, bei dem kein Shrek-Fan enttäuscht zurückbleiben dürfte.


Bewertung: 3.5 von 5


  • Titel: Shrek Forever After
  • Land: USA
  • Regie: Mike Mitchell
  • Darsteller: Mike Myers, Eddie Murphy, Cameron Diaz, Walt Dohrn
  • Verleih: Paramount Pictures
  • Start: 7. Juli 2010
Fotos von Paramount Pictures
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