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5. Januar 2011, 20:14 Movie

Dieci Inverni

Christina Ruloff - Zwei wie Pech und Schwefel: Camilla und Silvestro treffen sich, streiten, verlieben sich in andere, machen Fehler, streiten wieder und verlieren sich, um am Ende doch wieder zueinander zu finden. Der Film von Valerio Mieli nach seinem gleichnamigen Roman strapaziert die Nerven de...

Zwei wie Pech und Schwefel: Camilla und Silvestro treffen sich, streiten, verlieben sich in andere, machen Fehler, streiten wieder und verlieren sich, um am Ende doch wieder zueinander zu finden. Der Film von Valerio Mieli nach seinem gleichnamigen Roman strapaziert die Nerven des Publikums manchmal gar arg, aber punktet mit wunderbaren Aufnahmen von Venedig im Winter, zwei ausserordentlich sympathischen Figuren (und Schauspielern) und einer herzigen Story, die man mögen muss: Ein Wohlfühlfilm!

Vom ersten Augenblick als Silvestro Camilla zugegebenermassen sehr ungeschickt Avancen macht, weiss das Publikum: Das ist es! Das ist die grosse Liebe! Dummerweise begreift die scheue, unnahbare, aber zutiefst unsichere Camilla das nicht sofort. Und der entmutigte Silvestro verliert Geduld und Interesse - natürlich gerade in dem Moment, wo es Camilla langsam dämmert, was sie denn an Silvestro hätte. Und als der sich ihretwegen nicht nur einen Emailaccount zutut, sondern sogar seine Reisephobie überwindet und nach Moskau fährt, ist sie selbstverständlich in einer Beziehung. So geht das zehn Winter lang, bis zum obligaten und lang ersehnten Happy Ending, das sich Publikum und Filmhelden wirklich verdient haben...

Will sie ihn oder will sie ihn doch nicht... jetzt? Camilla ist ratlos...

Dieci Inverni hat in Sachen Story nichts Neues zu bieten; der Film lebt aber erfolgreich vom Charme der scheinbar ewig jugendlichen Darsteller Isabella Ragonese und Michele Riondino, die die liebenswerten Charaktere zum Leben erwecken und einem so nahe bringen, dass man gegen jedes bessere Wissen (der Film heisst ja „Dieci Inverni“, also werden die Helden erst beim zehnten Mal zusammen kommen!) bei jeder sich bietenden Gelegenheit mitfiebert und ob der so menschlichen Fehler der beiden richtig mitleidet: Sie sind ständig blind, oftmals dumm, voller Vorurteile und aufgestauter Ressentiments, unreif und doch so liebenswert, dass man ihnen alles verzeiht. Kurz, es braucht nicht viel und man erkennt sich in den beiden wieder.

... während Silvestro sich nicht eingestehen will, was er schon vom ersten Moment an weiss: Es muss Camilla sein!

Der Regisseur und Drehbuchautor Valerio Mieli hat ganze Arbeit geleistet und viel Situationskomik und noch mehr irrsinnige Szenen eingebaut, ohne dabei das wahre Italien völlig auszublenden oder gar zu verklären. Und Kameramann Marco Onorato hat Venedig im Winter wunderbar atmosphärisch eingefangen, so dass man Lust kriegt, sofort loszufahren. Wer also Nostalgia nach Italien hat oder sich und der Freundin (oder dem Freund – auch er kommt auf seine Kosten!) etwas Gutes tun will, sitzt mit Dieci Inverni im richtigen Film!

Bewertung: 4 von 5

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