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16. Juli 2011, 13:45 Konzert Festivals

Gurtenfestival: Kassensturz bei Halbzeit Teil 2

Patrick Holenstein - Sah der Wetterbericht im Vorfeld noch etwas durchzogen aus, so zeigte sich auch der zweite Tag perfekt. Die Sonne strahlte und die Stimmung war friedlich.

Hach, wie schön die Sonne über dem Berner Hausberg doch scheinen kann. Auf der Wiese vor der Hauptbühne konnte man bereits mit Leichtigkeit das lachsrote Leuchten erkennen, das Gliedmassen ausstrahlen, wenn sich ein saftiger Sonnenbrand entwickelt. Das könnte schmerzhaft werden. In etwas so schmerzhaft, wie der Auftritt von Glasvegas. Da stimmt so gar nichts mehr. Eine Band, die ihrem eigenen Pathos und dem daraus resultierenden Erfolg zum Opfer fiel. Langweilig. Schade.

Das schrie förmlich nach Abkühlung. Also ab in die neue Red-Lounge und sich etwas Nasses gönnen, entspannen und Kräfte für den Auftritt der Beatsteaks sammeln. Denn, das ist keine Frage, wenn die Berliner auf der Bühne sind, dann ist Power auf beiden Seiten der Bühne verlangt. Gleich beim ersten Song segelten unzählige Hände in die Höhe, denn die Beatsteaks sind Zuschauermagnete. Eine Stärke der Band ist sicher die Publikumsnähe. Ob das einfache Singspiele waren oder wenn Sänger Arnim mit der Menge Killing Me Softly als Intermezzo bei Cut Off The Top anstimmte und auch, wenn die Band jeden auforderte, sich hinzusetzen und was ihm gerade in die Hände kommt auf Befehl in die Luft zu werfen (Sah übrigens ziemlich cool aus). Die Beatsteaks sind eine Institution, die ihr Geld wert ist und eine sicher Bank, auf der Hits wie Jane Became Insane oder I Don’t Care As Long As You Sing als Guthaben arbeiten.

 Begeisterung mit B: Die Beatsteaks auf der Hauptbühne.
Begeisterung mit B: Die Beatsteaks auf der Hauptbühne.

Ähnlich verhält es sich mit Sophie Hunger, die gleich nach den verrückten Beatsteaks auf der Zeltbühne aufspielen durfte. Jedenfalls sah sie es selbst so. Sie freue sich so wahnsinnig, dass sie hier spielen dürfe, weil man kaum noch näher beim Gurten aufwachsen könne als sie. Glaubt man ihr. Wer so ein Leuchten in den Augen hat, kann nicht schwindeln. Hunger ist stimmlich top und beweist zusammen mit ihrer Band einmal mehr, dass sie die Meisterin der leisen Töne ist. Starke Künstlerin, grossartiges Konzert.

Leider spielten zeitgleich 77 Bombay Street. Also fiel die Wahl nach kurzer Qual darauf, Sophie zu verlassen. Bad Idea! Auf der Waldbühne war kein Durchkommen. Die Bündner lockten so dermassen viele Menschen an den Hang, dass ich den Versuch, etwas mitzubekommen, im Keim ersticken musste. Schade. Dafür standen kurz danach Kasabian auf dem Plan.

 Halbgötter in Schwarz? Kasabian rockten den Gurten ordentlich.
Halbgötter in Schwarz? Kasabian rockten den Gurten ordentlich.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Engländer in der Schweiz spielen und doch war die Vorfreude gross. Da rissen die verzerrten Gitarren Löcher in die Luft, die krachenden Drums boxten in den Magen, aber immer wieder schlichen sich filigrane, leichtfüssig peitschende Soli an Gitarre und Orgel dazwischen. Hits wie Club Foot, The Underdog oder L.S.F bildeten die Pfeiler in einem wirklich begeisternden Konzert. Gelungene Show und gute Entscheidung des Bookers.

Danach präsentierte Mike Skinner noch einmal seine Hits auf dem Gurten, bevor The Streets Geschichte werden und Underworld beendeten den Tag auf der Hauptbühne.

Damit wäre das Gurtenfestival 2011 in der Hälfte angkommen. Bis jetzt ein rundum gelungenes Festival. In Kürze erfahrt ihr die Ups und Dows von den letzten beiden Tagen.

Hier findet ihr den Bericht zum ersten Tag des Gurtenfestivals
Bilder: Partyguide.ch (Gallery Gurtenfestival)

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