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17. April 2014, 00:00 Movie

Nagellack: The Amazing Spider-Man 2

Gregor Schenker - Spider-Man kommt zurück ins Kino! Das Beste daran ist zweifellos die Kosmetik-Linie, die Revlon herausbringt. Deswegen sparen wir uns die Filmkritik und testen stattdessen den Nagellack zu Spideys neuem Leinwand-Abenteuer.

„Im Mai gibt es für die Fans von The Amazing Spider-Man das heiss ersehnte Wiedersehen mit dem turbulenten Paar Peter Parker und Gwen Stacy. Selbst nachdem Peter Gwens Vater versprochen hat, sich von ihr fernzuhalten, fühlt er sich mehr denn je zu ihr hingezogen und kann nicht länger leugnen, dass es zwischen ihnen knistert. Ist es vielleicht ihr Lipgloss?“ [Zitiert nach der Werbebroschüre.]

Ja, es ist definitiv ihr Lipgloss, denn dieser überdeckt, dass sich hinter der attraktiven Fassade der Blondine nicht die Spur eines Charakters verbirgt. (Genauso überdeckt auch der Film mit hübschen Spezialeffekten und 3-D, dass das Drehbuch von einem Dreijährigen stammt.)

Jedenfalls hat sich der Kosmetik-Hersteller Revlon von The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro inspirieren lassen und bringt zum Kinostart die Electric Chrome Collection heraus, also eine Linie von Lipglosses und Nagellacken. Dazu gibt es zwei Make-up-Kollektionen, mit denen sich Gwen Stacys Look im Film nachstellen lässt, damit „Du Dich für einen Tag (oder einen Abend) wie die Freundin eines Superhelden fühlen kannst!“ [Wieder die Broschüre.]
In der Tat: Wir alle würden gern wie Emma Stone aussehen und ein nutzloses Weib sein, das der Held ständig retten muss.


Die Farben

Unsere Nagellack-Experten Robert und Gregor haben sich einen Nachmittag Zeit genommen, um die „6 neuen Schock-Farben für Revlons Kult-Lack Nail Enamel“ zu testen. Folgende sechs elektrisierende Varianten gibt's im Sortiment:

  • Spidey Sense und Super-Powered: Das knallige Rot und das intensive Dunkelblau entsprechen Spider-Mans Kostüm, dessen Farben zufällig auch die der US-Flagge sind (darauf kommen wir später zurück). Das beste am Dress ist aber nicht die Farbkombination, sondern: Er versteckt das Milchgesicht des Spider-Man-Darstellers. (Andrew Garfield ist als Heulbaby und Possenreisser gleichermassen unerträglich.)
  • Gwen's Crush: Im letzten Teil hat Peter Parker dem Vater seines Schwarms noch versprochen, sich von Gwen fernzuhalten. Der alte Spielverderber sucht ihn sogar wiederholt als Geist heim, um ihn daran zu erinnern. Aber jugendliche Geilheit ist halt trotzdem stärker. Darum: Violett (hä?).
  • I'm Electro: Max Dillon (gespielt von Oscar-Preisträger Jamie Foxx) ist ein unscheinbarer kleiner Angestellter mit schütterem Haar, Nerdbrille und Zahnlücke – ausserdem ist er schwarz. Für die Filmemacher also ein typischer Kandidat dafür, eine Waffe zu kaufen und ein paar Arbeitskollegen abzuknallen. Stattdessen verwandelt er sich nach einem Unfall mit Zitteraalen (!) in Electro. Der strahlt in einem kräftigen Hellblau und sorgt für New Yorks grössten Stromausfall seit, äh, dem letzten Wintersturm. (Die Stadt hat schon Schlimmeres erlebt.)
  • 1000 Volts und Electrified Web: Gold und Orange sind die Farben elektrischer Funken, die es im Finale massenhaft sprüht. Physiker werden mit dem Film ihre helle Freude haben: Da magnetisiert Spider-Man zum Beispiel sein Kostüm, um gegen die Stromstösse von Elektro immun zu sein. (Und wir wiederholen: Zitteraale! Sind wir hier bei Frankenstein?)
Soweit die offiziellen Farbtöne. Ein wichtiges Element hat Revlon jedoch übergangen, weswegen wir einen siebten Nagellack vorschlagen möchten:

  • Rich and Sick: Ein kotziges Giftgrün für Harry Osborne. Der alte Schulkamerad von Peter fliegt nämlich als Goblin durch die Lüfte. Er ist stinkreich und todkrank und folglich auch moralisch verkommen. (Wir verstehen, weshalb Revlon die Farbe ausgelassen hat.)


Produkt-Test

  • Auftragen: Sehr gut! Die Nagellacke trocknen schnell und sind kratzfest. Man kann den ganzen Tag lang Bösewichte verprügeln, ohne dass die Farben abblättern. Sie halten zwar nicht so lange wie der Film, aber der dauert ja auch eine gottverdammte Ewigkeit.
  • Optik: Die Lacke glänzen herrlich und lassen sich gemäss Werbebroschüre beliebig kombinieren. Mit ihnen lässt sich im Handumdrehen ein neuer Spiderman-Bösewicht-Look kreieren (Scratchman, Color-Blind-woman).
  • Geruch: Ganz hervorragend! Die Dämpfe machen einen schon nach wenigen Atemzügen völlig high. So lassen sich selbst die schmalzigen Popsongs überstehen, von denen der Film überquillt.
  • Konsistenz: Die Lacke lassen sich gut trinken und sind süffig im Abgang. Spätestens nach drei Fläschchen ist das Hirn genug angegriffen, um das Niveau der Drehbuchautoren zu erreichen. Da fragt man sich auch nicht mehr, woher zum Teufel Gwen plötzlich weiss, wie man das Stromnetz der Stadt neu aufschaltet.
  • Kunstfähigkeit: Nagellack ist ja nicht nur für Finger- und Zehennägel da. Wir haben die Farben genommen und eine US-Flagge gemalt, denn diese kommt im Film leider noch viel zu selten vor. (Wir haben doch gesagt, wir kommen darauf zurück.)

Endnote: 4.872 von 5

Wir sind mit der Nagellack-Linie von Revlon durch und durch zufrieden. Wenn es ab jetzt zu jedem Spider-Man-Film derart coole Kosmetik-Produkte gibt, können wir es uns glatt sparen, das Zeug überhaupt noch im Kino zu gucken. Davon würden wir alle profitieren.



Die Electric Chrome Collection und Gwen Stacys Make-up-Sets kriegt man bei FHL und Manor.
(Oder in unserer Verlosung.)
The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro kommt am 17. April ins Kino.


Bildmaterial von TMDb, Revlon und Richter/Salzer/Schenker

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