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Grussformeln und ihre Wirkung

Grussformeln und ihre Wirkung

13.11.2005

Nächster Halt: Murten. Prochaine arrêt: Morat, tönt es aus den Lautsprechern in der S5 von Bern nach Murten. Ein paar Minuten später steige ich aus, mache mich auf den Weg ins Neugut. Ich will abschalten, ein ganzes Wochenende. Schliesslich war es wi... [mehr]
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Grussformeln und ihre Wirkung

13.11.2005 um 14:29

Nächster Halt: Murten. Prochaine arrêt: Morat, tönt es aus den Lautsprechern in der S5 von Bern nach Murten. Ein paar Minuten später steige ich aus, mache mich auf den Weg ins Neugut. Ich will abschalten, ein ganzes Wochenende. Schliesslich war es wieder mal eine kopflastige Woche. Keine Gedanken will ich mehr machen. Bis am Montag Morgen, denn dann beginnt wieder eine neue, wiederum kopflastige, Woche.

 

 

Beim Kreisel, 200m von der Haustüre entfernt, kreuze ich ein älteres Paar. Freundlich wie (fast) immer sage ich Grüazi. Die Antwort: Grüess Gott. Es war wohl doch nichts mit dem Abschalten, mit dem Stop der Gedankenflut. Etwas frage ich mich nämlich schon. Wieso diese Antwort? Wieso ein Grüess Gott? Diese Art, jemanden zu grüssen, stellt Fragen. Will der Adressat meines Grusses wohl gar nicht gegrüsst werden? Wieso sonst sollte ich jemanden anderen Grüssen? Mir ist ja klar, dass viele Leute diesen Gruss von sich geben, nur sollte man sich etwas überlegen: Will die betreffende Person ich in diesem Falle Gott überhaupt grüssen? Ob ich das will sei mal dahingestellt. Was ist, wenn man einen Muslimen auf diese Art grüsst? Stösst man ihm dabei nicht vor den Kopf? Denn schliesslich grüsst man in der Kultur des Islam wohl Allah und nicht Gott, oder?

 

 

In der heutigen Gesellschaft wird Flexibilität gross geschrieben. Wir sind gewissermassen bis zu einem gewissen Grad flexibilitätsgeil. Als folge davon sollte man diese Grussformel doch auch etwas ausbauen. Ich empfehle denjenigen Leuten, die unbedingt nicht gegrüsst werden wollen, folgendes zu sagen: Sofern sie Christ sind, grüssen sie Gott. Wenn sie ein Mitglied einer anderen Glaubensgemeinschaft sind, so möchten sie doch bitte demjenigen einen Gruss ausrichten, der in ihrer Religion alle Hierarchiestufen von oben betrachtet. Sollte es mehrere von diesen glücklichen Personen geben, so mögen sie doch bitte allen einen Gruss ausrichten. berfordert diese Aufgabe ihre geistigen Kräften, entscheiden sie sich bitte für eine Person. Ist auch diese Auswahl zu schwierig, lassen sie es am Besten sein.

 

 

Doch wer will schon einen solchen Roman erzählen, nur um allen gerecht zu werden? Niemand. Und zudem gibt es ja auch Leute, die keiner Glaubensgemeinschaft angehören. Diejenigen fühlen sich dann erst recht vor den Kopf gestossen.

 

 

Das Weiterreichen eines Grusses an die höchste Instanz einer kirchlichen Glaubensgemeinschaft ist erwiesenermassen eine schwierige Sache. So lässt man es doch am Besten einfach bleiben und richtet deshalb einen Gruss an diejenige Person aus, von der man gegrüsst wird.

 

 

In der Praxis könnte dies etwa so aussehen: Person A sagt: Grüazi, Person B erwidert: Grüazi. So einfach könnte es sein. Wenn ich nun eine Volksinitative zum richtigen Grüssen ergreifen würde, stiesse ich vermehrt auf Taube Ohren.

 

 

Daraus folgt mein Schluss: Soll doch jeder und jede grüssen, wie er/sie es für richtig hält. Nur eines will noch gesagt sein: Mit Grussformeln, die nicht an mich gerichtet sind, kann ich nichts anfangen.

 

 

In diesem Sinne: Einen schönen Tag noch!

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