Ameisenstruktur

26.04.2006 à 11:07

Ich habe einen wirklich tollen Nebenjob. Bei einer hochangesehenen Schweizer Bank, profitiere von sämtlichen Vorteilen welche ein riesen-konzern wie "meiner" seinen Mitarbeitern bietet und gehe meistens absolut motiviert und gerne arbeiten. Meine Arbeitszeit setzt sich zusammen aus: Kunden erfinden, die ich in ein Testsystem eingebe (meineInterpretenliste des IPODS hilft meiner Kreativität dabei auf die Sprünge), Coaching der einzelnen Mitarbeiter (in meiner Abteilung ca. 30) und bei Bedarf des Managements intelligente Inputs zum Kommunikationskonzept. Manchmal schaffe ich auch einfach Bedarf, wenn ich unbedingt meinen Senf dazu geben will. Weil, man kennts, in Grossfirmen läuftsnicht so penibel strukturiert und sorgfältig geplant wie in KMU's WEIL das Geld vermehrt sich ja von selbst und man kanns sowieso aus dem Fenster rausschmeissen. von dem her, nicht so schlimm wenn man ein Projekt 100 mal anders muss aufziehen, bis es endlich durchgezogen werden kann. Es leiden zwar alle unter dem enormen Kostendruck, aberschlussendlich macht man genau so weiter wie vorher, wo noch kein enormer Kostendruck herrschte. Tja. das ist die Grundsituation. nix besonderes, läuft wohl überall gleich. manchmal, aber nur manchmal, frage ich mich wirklich was das soll. Dann drückt mein idealismus durch, und ich könnte auf mein Pult steigen und laut losschreien. einfach soSirenenmässig. Die Scheiben würden zerspringen und alle hätten den Schock des Lebens, plus Ohrenschaden. Warum? Weil ich manchmal einfach den Sinn dessen nicht sehe, was wir hier alle tun. Sogar Ameisen gehen strukturierter vor beim Erreichen ihrer Ziele!!!!! An Tagen wie diesem, wo sich mir sozusagen die negativen Seiten aufdrängen, möchte ichgerne irgendwelche Drogen gespritzt bekommen. Gerade so viel dass ich wieder mit einem freundlichen Lächeln motiviert zur Arbeit kommen kann, und mich über die vielen Vorteile freue, die ein Grossunternehmen seinen Mitarbeitern bietet.