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Betriebsökonomie (FH)

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Je ne le dévoile pas

Die sich selbst-erfüllende Prophezeiung

27.04.2006 à 15:22

Ich war kürzlich mit einem Arbeitskollegen zum Mittagessen verabredet und hatte gerade überhaupt ganz und gar keine Lust darauf. Absagen kam aber nicht in frage, selbst schuld wenn ich schon zugesagt hatte ..., da musste ich durch. es sei denn ... wenn er krank wäre. In dem Moment wünschte ich mir nichts so sehr wie dass ihn auch die Grippe erwischt hätte und er mit einer Verkältung und Kopfschmerzen einen gemütlichen Tag zu Hause verbrachte.

Wenige Minuten später rief er mich an um mir zu sagen dass er krank sei. Ich war irgendwie nicht wirklich überrascht. Hab mich aber scheusslich gefühlt als er sagte er sei auf dem weg zum Arzt. weil wegen einem bisschen Grippe geht doch kein Mensch zum Arzt. Kurz kam mir der Gedanke, dass ich ihn wahrscheinlich durch meinen Wunsch mit einem Vodoo-Zauber belegt hatte und er jetzt wegen mir höllenqualen litt.

Man wünscht sich ja auch nicht so zeugs, dass andere krank werden! Und man sollte auch sonst vorsichtig sein mit seinen Wünschen oder aussagen. Denn bei mir ist es so, dass sie meistens genau DAS heraufbeschwören, was eben gerade nicht passieren soll. Wenn ich mir vornehme etwas ganz sicher NICHT zu tun, dann tue ich es am Ende garantiert. Wenn ich eine Situation vollkommen ausschliesse da komplett inakzeptabel, dann geschieht am Schluss genau DAS ein. obwohl noch 100000 andere Dinge hätten passieren können!

Manchmal habe ich das Gefühl ich bin eine Spielfigur in einem RIIIIESEN Spielfeld (der Welt) und werde beobachtet. der Spielleiter (Gott? das Etwas? das Schicksal? keine Ahnung, ist auch egal, eben der Spielleiter!) schaut zu, und amüsiert sich jedesmal prächtigstens wenn ich wieder mal das Gefühl habe, ich kann mit meinem puren Willen die Wege des Schicksals durchkreuzen. Dann lässt er eben Situationen extra passieren, nur um mir zu zeigen, dass sicher nicht ich es bin, die hier die Spielregeln macht. Passt mir gar nicht. Das ist schliesslich mein Leben, und ich treffe meine Entscheidungen aus rationalen Überlegungen. alles schön durchdacht, bis es dann zum eigentlichen Moment kommt, wo meine Überlegungen und Pläne in Tat umgesetzt werden sollten.

Dann ist da plötzlich wie aus dem Nichts noch was anderes: die Bauchstimme, die völlig ungefragt und eigentlich ohne Stimmrecht auch mitreden will. Und die ist rethorisch echt gut durch, denn ich verwerfe jedesmal meine Pläne und höre auf den Bauch statt auf meinen Kopf. Obwohl es grundsätzlich so ist, dass mein Bauch mich in Probleme reinreitet, aus denen mich mein Kopf dann wieder rausziehen kann. Die beiden werden sich sehr selten einig. Trotzdem sind diese Bauchentscheidungen einfach wahnsinnig toll. Es fühlt sich an wie auf einem Gummireif im Alpamare durch die Teufelsröhren durchzufetzen. Man kann so richtig in dieses Gefühl eintauchen und hat das Gefühl, nie mehr zurückzumüssen um Luft zu holen.

Dass man sich damit anlügt ist einem zwar völlig klar, aber in the very moment kann einen diese Vernunft einfach mal!

Und auch wenn ich nach kopflosen Bauchentscheidungen schon öfters ziemlich down gewesen bin, weil ich natürlich die Konsequenzen voll auslöffeln durfte, liebe ich diese Situationen trotzdem heiss und innig.

Irgendwie auch darum, weil mir bewusst wird, dass es wirklich nicht ich bin, die die Spielregeln macht, egal was ich mir vornehme, es kann immer anders kommen. und eigentlich kam es bisher immer ganz gut ...

Dass mein Arbeitskollege krank war, tat mir schon ein kleines bisschen leid. aber hey, seien wir ehrlich, eigentlich war ich gottenfroh bin ich diesem Lunch entkommen ohne selbst aktiv etwas dafür getan zu haben! Kann man diese sich selbst-erfüllenden Prophezeihungen vielleicht auch gezielt einsetzen lernen?

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