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21. März 2012, 00:00 Music Festivals

M4Music - Dispatch erstmals in der Schweiz

Patrick Holenstein - Zwei Tage Musik der Extraklasse und ein berauschender Stilmix, dass einem schwindlig wird. Die Rede ist vom Line-up für das M4Music-Festival. Abgeschlossen und gefixt, die Tinte auf den Verträgen ist getrocknet und die Vorfreude kann losgehen. Namen wie Casper, Dispatch oder Mayer Hawthorne locken.

Längst ist das letzte Wochenende im März dunkelrot im Kalender angestrichen. Schliessslich findet dann jeweils das M4Music-Festival im Schiffbau und dem nahen Exil statt. Das Besondere am M4Music ist die Wertschätzung, die den heimischen Acts entgegengebracht wird. Die Schweizer Musikszene wird nämlich jedes Jahr sehr stark berücksichtigt. Wir haben uns durch das Programm gehört und fünf Bands ausgesucht, die es sich zu merken gilt.

Pamela Méndez

Die Bernerin ist im letzten Jahr so richtig durchgestartet. Wenn Pamela auf der Bühne steht, genüsslich ihre schwelgerischen, aber federleichten Visionen zusammensetzt und dabei eine Wandlung von der anfangs schüchtern wirkenden jungen Frau zum brodelnden Vulkan vollzieht, dann ist der Zuschauer ihr machtlos ausgeliefert. Man versinkt ihn ihren wunderschönen Songs, irgendwo zwischen sphärischem Trip Hop und vielschichtigem Gitarrenpop. Wie hat Westernhagen mal so schön gesungen? «Und ich war wirklich nicht in der Lage,
ihr aus dem Wege zu gehen.» Auf die Künstlerin Pamela Méndez passt diese Zeile perfekt.

Pamela Méndez - Stinky Feet




Mayer Hawthorne

Der nächste Tipp bewegt sich auf den Schwingen des Souls. Mayer Hawthorne plante mit Samples grosser Soulkünstler zu arbeiten. Zum Glück waren sie schlicht zu teuer und so entdeckte der schlaksige Typ mit der Hornbrille seine Stimme und schuf seine Songs gleich selbst. Es schwingt Nostalgie mit, es drängt sich die Leichtigkeit der 50er auf, ein bisschen Vintage ist dabei und allem mischt Mayer Hawthorne eine universelle Portion Spass und Ironie hinzu. Cooles Beispiel dafür: der Video-Clip zu «The Walk». Hier liefert er sich mit seiner Frau/Freundin einen parodistischen Schusswechsel im Stil von «Mr. & Mrs. Smith».

Mayer Hawthorne - The Walk




Casper

Wenn im Moment ein Deutscher die Rapszene spaltet, dann ist das wohl Casper. Bringt er einerseits Frauenherzen locker zum Schmelzen, werfen ihm andere vor, er hätte sich an den Kommerz verkauft. Mal ehrlich, langweilt dieser elende Kommerz-Verrat-Vorwurf nicht irgendwann? Casper trifft ins Schwarze, füllt die Clubs und schafft es mit sozialkritischen Texten und indem er sich musikalisch öffnet und auch mal Indie oder sogar Nu-Metal in seine Songs einfliessen lässt, sein Publikum zu erreichen. Was will man als Künstler mehr? Der 29-jährige, der die ersten 11 Jahre in den USA lebte, ist sicher einer der deutschsprachigen Künstler der Stunde.

Casper - So perfekt




Goodbye Fairbanks

Schön, alte Bekannte. Goodbye Fairbanks aus Bern sind auf dem aufsteigenden Ast. Eine Zeit lang haben sie bei Students von ihrem Leben berichtet (HIER findet ihr mehr). Mit süffigem Pop wird das Quartett am Freitag in der Halle den Abend eröffnen und sicherlich schon für Stimmung sorgen. Mit neuem Album und der aktuellen Single «Rise» werden sie in Zürich am Start sein und unter Beweis stellen, wieso sie längst Einzug in die Radio-Playlisten der Nation gefunden haben. Ihr Sound klingt nämlich irgendwie nach Sommer und das können wir im Moment wahrlich brauchen.

Goodbye Fairbanks - Rise




Dispatch

Zum Schluss der absolute Geheimtipp. Zumindest in Europa. Eigentlich haben sich Dispatch 2004 aufgelöst und dies in Boston direkt mit einem Konzert vor 110'000 Menschen zelebriert. Als plötzlich die Nachricht kam, Dispatch würden sich wieder zusammen tun, herrschte die in der Schweiz geflügeltwörtliche Freude. Die drei Jungs aus den USA sind nämlich sackstark. Die Grundzutat ist klar Rock, ein bisschen Indie-, aber auch gern Alternativrock. Dispatch bedienen sich allerdings mit Vorliebe in fast allen Genres. Mal erinnert eine Gitarre an Flamenco, aber auch Reggae oder Country zählen wohl zu Favoriten der Bandmitglieder. Klar, Dispatch gelten hierzulande (noch) als Geheimtipp. Kein Wunder, die Band ist das erste Mal überhaupt in Europa unterwegs. Ihr Gig am M4Music kann guten Gewissens als das diesjährige Pendant zu The Naked And Famous vom letzten Jahr gesehen werden. Es ist nämlich der Gig, den man nicht verpassen darf!

Dispatch - Steepless




Das komplette Programm gibt es auf der Webseite des M4Music-Festivals.

  • M4Music 2012
  • Lausanne: 22. März
  • Zürich: 23. & 24. März
  • Diverse Locations
  • Tickets gibt es via Starticket.
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