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2. Juli 2012, 20:37 Music Festivals

Der Samstag am OASG 2012: Der punkige Höhepunkt

Marco Büsch - Wie am Freitag, so brannte auch am Samstag die Sonne einem fast Löcher ins Zelt. Die Feierlaune verging den zahlreichen Festivalbesuchern aber durchaus nicht und das Line-Up wartete mit den Toten Hosen und Deadmau5 mit den grossen Geschützen auf. Auch der Samstag war ganz profan gesagt: geil!

Der Samstag war wie jeder Morgen an diesem Open-Air: Heiss. Ich kroch aus dem Zelt und stellte fest, dass wir nicht mehr am Wegrand campierten, sondern sich eine weitere Zeltreihe vor der unsrigen gebildet hatte. Dafür war der Weg dort nur noch halb so breit. Aber zurück zur Hitze: Sie war stechend und sie blieb stechend den ganzen Tag hindurch. Es blieb uns nicht viel anderes übrig als baden zu gehen, im Schatten zu liegen und viel Flüssigkeit aufzunehmen.

Gegen drei Uhr schlenderten wir zum Swisscom-Zelt, um unsere Handy/iPhone-Akkus aufladen zu lassen, wobei es eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, da das Netz auf dem Festivalgelände dauernd kurz vor dem Kollaps zu sein schien. So kam es zu interessanten Szenen, bei denen man seinem Kumpel erklären musste, dass das SMS, das soeben bei ihm angekommen war, schon vor einer Stunde geschrieben wurde und man schon wisse, dass er nun neben einem stehe. Während wir warteten, dröhnten die Songs von Band of Skulls aus den Boxen, welche trotz der unendlichen Hitze eine grössere Besucherzahl vor der Bühne versammeln konnten.

Zu Casper gesellten wir uns dann auch vor die Bühne, fürs Pogen war es uns dann aber doch zu heiss. So nickten wir schön artig mit dem Kopf zum Beat von „Blut sehen“ und wippten cool (oder eben nicht. hohoho) mit den Füssen zu „Die letzte Gang der Stadt“. Bei „Michael X“ bekam ich dann sogar ein bisschen Gänsehaut, was bei diesen Temperaturen nicht selbstverständlich war. Casper gab wieder einmal alles, sprang herum, krächzte und schrie seine Songs ins Mikrofon und warf Wasserflaschen in die Menge. Und um 17.30 war er dann plötzlich verschwunden. Man wartete nun auf die Zugabe, aber die kam nicht. Casper hatte wohl vergessen, dass er gemäss Plan bis 17.45 spielen sollte. Nun ja, seien wir mal nicht pingelig, gerockt hat es trotzdem!

Nach der überaus amüsanten Liveshow von Kakkmaddafakka (was für ein Name!) inklusive Ausdruckstanz und viel zu engen Kleidern, einem ausgedehnten Abendessen und längerem Imschattensitzen, näherte sich der Höhepunkt des Samstags: Die Toten Hosen. Eine Stunde vor Beginn des Konzerts wurde es vor der Sitterbühne schon ein bisschen eng, währenddessen dem Publikum schon einmal mit Ramones und The Clash eingeheizt wurde. Pünktlich um 22.15 stürmten Campino und die anderen die Bühne und alles weitere verschwamm in meinem Kopf zu einer Mischung aus Ellbogen in den eigenen Rippen, Ellbogen in anderer Leute Rippen, Mosh-Pits, Leuten aufhelfen und dazu die Songs mitbrüllen. Als Hosen-Fan hat man ja das seltene Problem, dass man am Ende immer ein klein bisschen enttäuscht ist, weil sie nicht alle Hits gespielt haben. Aber wie denn auch, bei einem Set von 90 Minuten. Ich war jedenfalls mit Songs wie „Bonnie&Clyde“, „Paradies“ oder „Schönen Gruss und auf Wiedersehn„ gut bedient und als am Schluss alle zusammen „You‘ll never walk alone“ sangen, war den Hosen eindeutig verziehen, dass sie nicht ganz alle Hits gespielt hatten. Die Hosen bleiben eine Band, die mich persönlich noch nie enttäuscht hat!

Da unser Adrenalin-Pegel nach dem Hosen-Konzert nicht runtergehen wollte, verzichteten wir auf Deadmau5, um dafür bei Kraftklub vor der überdachten Sternenbühne abzugehen. Ich weiss nicht, ob diese Entscheidung die richtige war, ich weiss nur, dass Kraftklub wissen, wie man eine Show rockt. Hierzulande ist ihr Hype zwar noch nicht angekommen, aber zu Songs wie „Ich will nicht nach Berlin“, „Zu jung“ oder „Songs für Liam“ lässt es sich vorzüglich pogen und mitgröhlen. Oder auch mit dem Kopf nicken. Jedem das seine, Kraftklub sind für alle da. Danach ging es auf der Sternenbühne weiter mit Fritttenbude, welche eine druckvolle Punkshow mit Elektroeinflüssen abzogen. Das ging auch gut ab. Wir auch. So gut man eben abgeht um drei Uhr morgens nach über zweieinhalb Stunden Pogen. Der Samstag war jedenfalls wie erwartet kaum zu toppen und ein würdiger Höhepunkt des Openairs St. Gallen!

Hier gibt es weitere Eindrücke vom Donnerstag, Freitag und Sonntag

(Bildquelle: http://gallery.openairsg.ch)

Kommentare
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livvi
livvi 03.07.2012 um 02:10
hohoho!