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10. Juli 2012, 07:30 Konzert Music Festivals

Extremefest 2012

Ragulan Vivekananthan - Letztes Wochenende stieg das Extremefest im Z7 in Pratteln. Das Metal-Festival der Extreme überzeugte durch starke Bands und durch ein gut gelauntes Publikum.

Das dreitägige Festival profitierte vom guten Wetter – ausser ein paar Regentropfen am zweiten Tag strahlte die Sonne den Zuschauern entgegen – und profitierte vor allem von den sensationellen Bands, die teilweise nach ihren Auftritten ein euphorisches Publikum hinterliessen. Doch alles der Reihe nach. Zu Beginn des Festivals mussten einige Camper feststellen, dass das Grillieren und Pavillons auf dem Zeltgelände nicht erlaubt waren. Das hört sich zunächst nach einem kleinen Dämpfer für die Stimmung an. Aber man muss das Ganze auch aus dem Blickwinkel der Organisatoren sehen, denn die Aufräumarbeiten der Festival-Crew wurden dadurch extrem heruntergeschraubt und die Entsorgungskosten minimiert. Ob das die richtige Entscheidung war, soll jeder für sich entscheiden.

Doch kommen wir nun zu den Bands. Am ersten Tag überzeugten einige Extremisten. Bereits als zweite Band erzeugen die Tulpen-Grinder Severe Torture Krach der extremen Sorte. Man ist sich nicht ganz sicher, welcher komische Vogel sie an zweiter Stelle positionierte, denn für mehrere Stunden sollten nicht mehr so viele Leute vor der Bühne herumlungern, wie bei dieser Band. Auch Guttural Secrete aus den Staaten und Rectal Smegma aus Holland – diese Bandnamen gibt es wirklich – überzeugen mit Brutal Death bzw. Grindcore. Doch das erste Highlight des Tages sind die Deutschen Milking the Goatmachine. Der Deathgrind der Ziegen ist mit viel Groove belegt. Ausserdem tragen alle Mitglieder der Band auf der Bühne eine Ziegenmaske. Danach kommt lange keine Band mehr, die erwähnenswert ist – ausser Arkona, die mit ihrem Flötengedudel viele Zuschauer vom Festivalgelände verjagten. Condemned, Marduk und vor allem Aborted liefern dann wieder hervorragende Shows, wobei man klar sagen muss, dass die meisten Zuschauer auf den Headliner warteten. Kurz nach Mitternacht betraten Cannibal Corpse aus den Staaten die Bühne. Nach über einer Stunde haben die Mannen und George „Corpsegrinder“ Fisher die Bühne und das Publikum mit ihrem Death Metal der alten Schule massakriert. Herrlich…

Am zweiten Tag steht das Festivals im Zeichen des Death Metals. Erstes Highlight sind dabei Origin, die technischen hochstehenden Death Metal spielen. Sie bringen das Publikum tatsächlich dazu eine Wall of Death ohne Musik hinzubekommen. Nicht schlecht, Herr Specht! Kurze Zeit später betreten Suffocation die Bühne und die Gerüchte haben sich bestätigt. Sänger und Frontmann Frank Mullen hat kurzfristig alle Sommer Shows abgesagt und ist deshalb nicht in Pratteln dabei. Bill Robinson von Decrepit Birth ersetzt ihn zwar gut aber Suffocation ohne Frank the Tank ist irgendwie seltsam. Und seit Kult-Drummer Mike Smith nicht mehr dabei ist und in Interviews gegen die Band übel nachgetreten hat, muss man sich ernsthaft Sorgen machen. Zurück zum Festival. Asphyx sorgen dann später für eine Headbang-Orgie. Für den krönenden Abschluss des Tages sorgen die Thrash-Urgesteine Exodus. Rob Dukes ist verdammt gut drauf und animiert das Publikum zu sportlichen Aktivitäten (Circle Pit, Mosh Pit uvm).

Am letzten Tag sind die Highlights eher dürftig gesetzt. Carnal Decay, Benighted, Cephalic Carnage und All Shall Perish überzeugen zwar, doch durch frühe und vor allem kurze Spielzeit ist es schwierig mit den Bands warm zu werden. Doch zum Glück gibt es Nasum! Nach dem Tod von Frontmann Mieszko Talarczyk im Tsunami 2004 kehren sie wieder zurück. Rotten Sound Sänger Keijo Niimina versucht Mieszko zu ersetzen und macht es für seine Verhältnisse sehr gut. Das Publikum feiert die Schweden auf jeden Fall ab und bedankt sich für die Grind-Show. Doch das eigentliche Highlight des Tages sind die Holländer Disavowed. Nach ihrer legendären Show am Mountains of Death vor zwei Jahren legen sie dieses Jahr wieder eine Hammershow hin. Sänger und Frontmann Robbe Kok surft wieder einmal während der Show im Publikum – inklusive Mikrofon und Handycam! Am Schluss wird das Publikum sogar auf die Bühne eingeladen und sogar dort surft Robbe auf dem Publikum. Was für ein Bild!! Die letzte Band des Abends sind Suicide Silence, die die moderne Bewegung namens Deathcore verkörpern und eine ordentliche Show hinlegen.

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