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27. März 2014, 13:32 CD / Vinyl Music

Marty McKay führt durch die sieben Todsünden

Patrick Holenstein - Der Schweizer Rapper Marty McKay bringt in diesen Tagen sein Debütalbum "Sin's Disciple" auf den Markt und bekommt schon internationales Lob. Das Konzeptalbum des jungen Zürchers kann sich aber auch sehen lassen, auch wenn es etwas düster ist. Oder vielleicht grade deswegen.

Düster fängt das Werk an. Eine Glocke schlägt dumpf zu einem Countdown und dann klingelt der Wecker. Aber ist man wach oder immer noch in der dunklen Welt des alternativen Hip Hops? „Darkness Surrounds You“ ist der Opener auf dem Debütalbum des Zürcher Rappers Marty McKay. Das der Name an den Helden aus „Zurück in die Zukunft“ erinnert, mag Zufall sein, aber für Marty McKay war wichtig, dass er sein Konzeptalbum bis zu einem gewissen Grad filmisch klingt. Erzählt wird die Geschichte des Protagonisten Scott Norton, der die sieben Todsünden durchlebt und so mit brandaktuellen sozialen und gesellschaftlichen Themen konfrontiert wird.

Auf der musikalischen Seite hat sich Marty für sein Projekt Hilfe von Gitarrist Slädu und Gölä-Produzent TJ Gyger geholt. Gemeinsam haben sie ein Konzeptalbum zwischen Rock, Hip Hop und Filmmusik geschaffen und der rote Faden sind die Qualen der Todsünden, die nach dem dunklen Opener nicht fröhlicher werden. Nein, eine Sommerplatte ist „Sin’s Diciple“ nicht. Aber das muss es nicht. Konzeptalben sind oft von harten Themen dominiert. So klingt auch Marty McKay auf weiten Strecken hart und gequält, wobei ihn dabei ein musikalisch vielseitiges und gern mal souliges Netz auffängt. Das Album ist nämlich gespickt mit vielen unscheinbaren Elementen, mal ein Klingen dort oder ein an ein Xylophon erinnerndes Geräusch da. So wird das Album spannend und nutzt sich nicht so schnell ab.

Um das gesamte Konzept zu vertiefen, hat Marty McKay zum Albumrelease gemeinsam mit David McAffee ein Buch mit dem Titel „Dante’s Disciple“, klar an Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ angelehnt, gestaltet. Zusammen mit den Comicstil-Bildern im Buch verschmilzt die Musik zu einem Gesamtwerk, das aber auch unabhängig verstanden werden kann. Wer also Fan von Rap ist, der etwas über den Tellerrand hinausschaut, wird mit „Sin’s Disciple“ von Marty McKay durchaus zufrieden sein. Meint übrigens auch das bekannte Hip-Hop-Magazin "Hype Magazin" und ebnet damit der Platte von McKay auf internationalem Boden die ersten Zentimeter.

Marty McKay - Darkness Surrounds You


Alle Informationen zu Marty McKay gibt es auf seiner Webseite.

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