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16. April 2016, 17:12 Konzert Music International

Kyla la Grange, lange Schlangen und ein Massacre

Patrick Holenstein - Es ist m4music und das Musikbusiness sowie interessierte Konzertgänger bevölkern die Gegend um den Schiffbau.

Schon beim Spaziergang von den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Schiffbau erfasste einen die erste Dosis m4music. Junior Thsaka bespielten die Showcase Stage, die direkt vor dem Exil aufgebaut und - beim Wetter am Freitag - zum Glück überdacht ist. Kurz das Ticket abgeholt und einmal durch den Schiffbau gelaufen, war es auch schon Zeit für das Opening Concert. The Chikitas aus Genf rockten im Exil, zeigten dabei sehr viel Gespür für Riffs und das Zusammenspiel aus Drums und Gitarre. Respekt, das funktioniert ziemlich gut.

Gleichzeitig spielte in der Halle Dodo, der mit «Hippiebus» immer noch in aller Munde ist. Aber leider reichte es nur noch für die letzten paar Akkorde und seiner Verneigung vor der Band. Licht an. Umbau. Licht aus. Dann stand eine Künstlerin auf der Bühne, die mit dem ersten Album «Ashes» ziemlich ins Schwarze getroffen hat. Beim m4music-Konzert verzichtete Kyla la Grange allerdings auf die Fanlieblinge aus dem Album. «Vampire Smile» mal ausgenommen. Ein «Been Better» oder sogar «Courage» hätte manches Ohr sicherlich gerne gehört. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch, denn die junge Engländerin ist für die Bühne gemacht. Obwohl sie und ihre Band gesamthaft nur als Trio auf der Bühne standen, klang der Sound vielseitig und satt. Kyla la Grange hat sich in der Schweiz einen guten Ruf aufgebaut und am Freitag erneut gezeigt, dass dieser an den eingängigen Melodien, ihrer Stimme und nicht zuletzt an der attraktiven Ausstrahlung und liegt.

William Fitzsimmons füllte das Moods

Leider war danach kaum ein Weg ins Moods möglich, denn dort spielte mit William Fitzsimmons ein Folkpoet, der viel Herz hat und dieses in wunderbare Folksongs packt. Das zieht Menschen an. Der Songwriter ist ein beliebter Gast an Festivals und in der Schweiz offenbar äusserst beliebt. Darum führte der Weg in die Box, wo The Wedding Party Massacre tatsächlich etwas massakrierten, nämlich die Besucher, die - vorsichtig gesagt - mit verwirrten Gesichtern den Raum verliessen. Dabei ist der raue, kraftvolle und wuchtige Crossover-Sound der Basler ein guter Kontrast zum Folk von Fitzsimmons und zum Indie-Pop von Kyla la Grange. Aber das m4music ist immer ein so breites Spektrum an Sounds, dass nicht alles gefallen kann.

Danach war es für mich aber schon Zeit, die Szenerie zu verlassen. Doch da ist ja noch der Samstag und der hat starke Konzerte zu bieten. Etwa «Gaslight Anthem»-Frontmann Brian Fallon oder The Boxer Rebellion. Noch gibt es ein paar Tagestickets für heute Abend.

Titelbild: © m4music

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