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06.11.2007

Manchmal klingelt abends bei uns das Festnetztelefon und keine Nummer steht auf dem Display. Ich hoffe auf etwas Unerwartetes, Erfreuliches (Liebesgeständnis, Jobangebot, Lottogewinn), weiss aber tief in mir drin, dass mir jemand etwas andrehen will.... [plus]
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06.11.2007 à 21:50

Manchmal klingelt abends bei uns das Festnetztelefon und keine Nummer steht auf dem Display. Ich hoffe auf etwas Unerwartetes, Erfreuliches (Liebesgeständnis, Jobangebot, Lottogewinn), weiss aber tief in mir drin, dass mir jemand etwas andrehen will. Ich melde mich mit vollem Namen, behaupte dann, jemand anders oder nicht zu Hause zu sein, während die Person am anderen Ende losschnattert. Blablabla…unschlagbares Angebot, Tagesanzeiger, NZZ, Wochenzeitung, Sonntagszeitung, Tagimagi, Weltwoche, Folio…6 Wochen, 20 Franken, olé. Ohne Erklärung oder unhöflichem einfach-auflegen bringt man den Gesprächspartner (wahrscheinlich auch ein Student) nicht mehr los, deshalb sage ich ehrlich, dass ich keine Zeitungen lese. Stimmt. Nur 20 Minuten und heute und das sind bekanntlich keine Zeitungen. Den Tagi, den wir für 20 Franken 6 Wochen lang probeabonniert haben, habe ich ungelesen mühsam zusammenschnüren müssen fürs Altpapier. Der NZZ ergings nicht besser, die WOZ wurde zum Geschenke einpacken verwendet und die Sonntagszeitung verkatert nach Bildli abgesucht. Nach 4 Jahren Phil I ist mir lesen ein Gräuel (wenn auf StudiVZ bei meinem Hobbies „lesen“ steht – gelogen), verbinde ich lesen mit Pflicht, unangenehm, zeitraubend, deprimierend und anstrengend. Meine Reader, Skripte und Ausdrucke der letzten Semester musste ich von Regal Billy in mein anderes Regal (auch Billy) zügeln, weil die Stapel nicht mehr reinpassten. Etliche Zentimeter Papier aufeinander gestapelt, aneinandergereiht und eingeordnet. Greenpeace würde mich rausschmeissen, wenn sie wüssten, wie viel Bäume bei mir in feinen Tranchen lagern. Und das ist nur, was ich zu Hause hab. Kiloweise ZB-Bücher habe ich durchgelesen (na ja… gelesen und gelesen), kilobyteweise PDF-Dokumente durchgeackert. Gebracht hats vor allem eins: ich mag nicht mehr lesen, was ich eigentlich gerne lesen würde.

Nächstes Mal: Freizeitbeschäftigungen für Nichtleser

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