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8. Oktober 2008, 21:57 Movie

Where in the world is Osama bin Laden?

Robert Salzer - Sehen und hören wir nicht schon genug über Al Kaida, den Krieg gegen den Terror oder den Irak am Fernsehen? Eigentlich schon. Braucht es dann auch noch einen Film darüber? Morgan Spurlock neuster Streifen beweist, dass dies dem Zuschauer durchaus zumutbar ist. Witzig und unter...

Sehen und hören wir nicht schon genug über Al Kaida, den Krieg gegen den Terror oder den Irak am Fernsehen? Eigentlich schon. Braucht es dann auch noch einen Film darüber? Morgan Spurlock neuster Streifen beweist, dass dies dem Zuschauer durchaus zumutbar ist. Witzig und unterhaltsam bringt er eine eigentlich ernste Angelegenheit auf die Leinwand.

Morgan Spurlock wurde spätestens mit „Supersize me“ einem breiteren Publikum bekannt. Dreissig Tage lang setzte er sich auf eine McDonalds-Diät, um dem Zuschauer die Folgen von Fastfood aufzuzeigen. Nun wird der Filmemacher Vater. Dass man sich da Gedanken über die Zukunft seines Sprösslings macht, ist nichts Aussergewöhnliches. Spurlock geht aber einen Schritt weiter. Um die Welt für sein ungeborenes Kind ein wenig sicherer zu machen, will er die grösste Bedrohung für die amerikanische Freiheit fangen: Den Al Kaida-Führer Osama bin Laden.

Ja wo ist er denn nun?

Spurlock bereitet sich dann auch sehr seriös auf seine Mission vor. Er lässt sich einen Bart wachsen und besucht Selbstverteidigungskurse. Um dem Terroristen auf die Fährte zu kommen, will der Regisseur erst lernen, woher Osama kommt, wie er tickt und vor allem, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist. Deswegen reist Spurlock im Nahen und Fernen Osten von Land zu Land und befragt Leute auf der Strasse, wo Bin Laden stecken könnte und wie sie vom Terrorfürsten denken.

Der Film ist spannend gestaltet und von der Aufmachung an ein Computerspiel angelehnt. So kämpft sich Spurlock von Level zu Level, sprich von Land zu Land und jagt OBL, wie Osama scherzhaft genannt wird, hinterher. Viel Mühe wurde in die Nachbereitung des Filmes gelegt. Immer wieder werden Animationen gezeigt und Sachverhalte anhand von Comics erklärt. Die verschiedenen Terroristen werden als Baseballkarten vorgestellt, was einerseits zum Schmunzeln anregt, andererseits aber auch etwas besorgt. Kann man ein so ernstes Thema derart verulken? Spurlock versucht es und bietet dem Zuschauer gute Unterhaltung und einen kleinen Einblick in die Beziehung von den USA zur islamischen Welt. Wem „Supersize me“ gefiel, wird die Machart von „Where in the world is Osama bin Laden“ ebenfalls mögen. Doch auch wer Lust hat auf eine andere Art von amerikanischem Film als die Standard-Blockbuster, sollte sich den Streifen im Kino anschauen gehen.

Bewertung: 4 von 5

  • Originaltitel: Where in the world is Osama bin Laden?
  • Land: USA
  • Dauer: 93 Minuten
  • Regie: Morgan Spurlock
  • Verleih: Frenetic Films
  • Kinostart: 9.Oktober
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