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19. August 2007, 00:00 CD / Vinyl

UNKLE - War Stories

Michael Heger - Artist: UNKLEAlbum: War StoriesRelease: 06.07.2007Label/ Vertrieb: Surrender All/ Musikvertrieb Nach dem hip-hop-lastigen Psyence Fiction und dem elektronischeren Never, Never Land steht nun UNKLEs Rockalbum in den Plattenregalen. Damit dieser Stilwechsel nicht in die Hose geht, ...

Artist: UNKLE

Album: War Stories

Release: 06.07.2007

Label/ Vertrieb: Surrender All/ Musikvertrieb

Nach dem hip-hop-lastigen Psyence Fiction und dem elektronischeren Never, Never Land steht nun UNKLEs Rockalbum in den Plattenregalen. Damit dieser Stilwechsel nicht in die Hose geht, hat sich James Lavelle für War Stories wieder einmal ein paar dicke Fische an Land gezogen. Produziert wurde das Album von Queens Of The Stone Age Produzenten Chris Goss und auch Josh Homme singt wieder mal ein Ständchen.

Mit jedem neuen Release profiliert sich James Lavelle als absolutes Schreckensgespenst für Fans vergangener UNKLE-Alben. Zu sehr wandelt sich das Projekt von Platte zu Platte um eine konstant grosse Fangemeinde aufbauen zu können. Dafür kann man dem Mann eines bestimmt nicht vorwerfen: Stagnation.

Mit leisen Pianoklängen schleicht sich der Instrumental-Opener Chemistry an den Hörer heran. Schleppend setzt die Gitarre ein und plötzlich, scheinbar aus dem nichts stösst wie ein dröhnendes Trommelfeuer das Schlagzeug hinzu. Der Song wird zögernd lauter und schneller, die Gitarren härter, bis das Ganze schlussendlich in noisigem Rock ausartet. Das ist es, das neue UNKLE-Album. Und es rockt wie niemals zuvor.

Nach dem eher langatmigen Hold My Hand in dem James Lavelle persönlich als Sänger debütiert, folgen funky Gitarren und Josh Homme, der uns mit seiner Stimme in die mitreissende psychotische Welt von Restless mitreisst. Doch es bleibt keine Zeit durchzuatmen. Gavin Clark ist der nächste Gastsänger, der Keys To The Kingdom einen Mitsingrefrain verleiht, dessen Melodie nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen will. Mit Price You Pay wird es wieder psychedelischer, das Lied driftet in unbekannte Weiten ab, ehe der ehemalige The Cult-Sänger Ian Astbury einen aus den Träumen reisst. Burn My Shadow, die erste Singleauskupplung, ist ein absoluter Höhepunkt in Lavelles bisherigem Schaffen.

UNKLE - Burn My Shadow

Beim nächsten Track fühlt man sich plötzlich als stecke man mitten in einer Dessert Sessions-Platte. Das kräftig nach Wüstenluft riechende May Day erinnert mit dem rauen Gesang der Duke Spirit Sängerin ein bisschen an PJ Harvey. 3D von Massive Attack verleiht dem gänzlich auf Gitarren verzichtenden, elektronischen Twilight einen besonderen Touch.

Der Abschluss von War Stories verdient einfach nur noch das Prädikat „grossartig“. Ian Astbury zeigt in When Things Explode noch einmal, warum gerade er beim The Doors-Ausverkaufprojekt die Rolle von James Morrison übernommen hat. Fabelhaft, monumental, mit Geigen und Gitarren geht dieses grossartige Album zu Ende. James Lavelle ist wieder einmal der Zeit voraus. Eine grosse Fanschar wird er wahrscheinlich auch mit diesem Album nicht gewinnen können, dafür erntet er wohl wieder mal allerlei schwärmende Album-Kritiken, wie diese hier.

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