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9. November 2006, 00:00 Konzert

Review: Eskobar (SWE) im Mascotte

Adrian Schindler - Eskobar bewiesen am Montag eindrücklich, dass „leise“ Töne manchmal wirkungsvoller sind als Gitarrenwände. Das Publikum dankte es ihnen mit Begeisterungsstürmen.Die Schlange am Montagabend vor dem Mascotte zog sich am Orell-Füssli vorbei bis zum Stadelhofer-Park. Mancher...

Eskobar bewiesen am Montag eindrücklich, dass „leise“ Töne manchmal wirkungsvoller sind als Gitarrenwände. Das Publikum dankte es ihnen mit Begeisterungsstürmen.

Die Schlange am Montagabend vor dem Mascotte zog sich am Orell-Füssli vorbei bis zum Stadelhofer-Park. Mancher hat sich wohl gefragt, welcher exklusive Event da wohl über die Bühne gehen mag. Zum Glück war das Eskobar-Konzert diesmal nicht ganz so exklusiv wie ihr DRS3-Showcase vor einigen Wochen im gleichen Lokal. Dass dieses Showcase aber gute Werbung war, spürte man beim Gedränge an der Bar. Umso erstaunlicher, wenn man das gleichzeitige Konzert von The Kooks berücksichtigt.

Das Mascotte war auf jeden Fall ausserordentlich gut gefüllt. So kam die Vorband Teitur, welche den weiten Weg von den Färöer Inseln auf sich genommen hatte, in den Genuss eines sichtlich gut gelaunten Publikums. Das sympathische Trio von der nordischen Insel kam mit ihrem melodiös-melancholischem Singer-Songwriter-Pop derart gut an, dass sie die Bühne nicht ohne zwei Zugaben verlassen konnten.

Eigentlich zu dritt, auf der Bühne zu fünft. Alles möglich dank guten Arrangements.

Um zehn Uhr war die Zeit reif für die eigentlichen Stars des Abends. Eskobar betraten die Bühne und man merkte den fünf Jungs an, dass sie nicht zum ersten Mal hier waren. Gut gelaunt, sympathisch und mit der obligaten Portion nordischer Bescheidenheit legten sie los. Daniel Bellqvist überzeugte ab dem ersten Ton und seine wunderbar sauber-poppige Stimme sorgte für ein kollektives Staunen. Mit ihrem mittlerweile vierten Studioalbum 'Eskobar' auf Tour gelang es den Jungs, sowohl die langjährigen wie aber auch die neu dazugekommen Fans zu unterhalten. Alte Klassiker wie On A Train oder Tumbling Down vom Erstling '`Til We`re Dead' hatten darin genau so Platz wie der Ohrwurm Why London? der zweiten Scheibe 'There`s Only Now'. Obwohl Eskobar zu fünft auf der Bühne stand, verstand es die Band ausgezeichnet, den Sound transparent zu gestalten und lief nie Gefahr, die filigranen Songs mit „Überbesetzung“ zu zerstören. Das geschickte Arrangement sowie das dynamische Spiel der Truppe erlaubte dem Drummer sogar, die Snare mit den Fingerspitzen zu spielen ohne dabei unterzugehen. Das Konzert hätte teilweise auch glatt als MTV-Unplugged-Show durchgehen können. Aber auch für Eskobar gilt 'keine Regel ohne Ausnahme' und wenn die Melancholie in Langeweile auszuarten drohte, blieben da immer noch rockige Nummern wie You Got Me vom Album 'A Thousand Last Chances' um das Publikum wieder zurückzuholen.

Auf jeden Fall waren die Schweden-Popper wohl ein bisschen überrumpelt von der guten Stimmung und wenn man ja sowieso schon in Spiellaune ist, darf man auch zwei Mal auf die Bühne zurückkehren. Nach insgesamt fünf Zugaben war definitiv Schluss und zufriedene Gesichter nahmen den Heimweg durch die kalte Nacht in Angriff.

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Quelle: Bilder: Google (Link)
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