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4. November 2008, 11:44 Kolumnen

When We Were Students...

Karin Reinhardt - Ich komm ja kaum drum herum, hier noch meinen Senf zum Thema US-Wahlen abzugeben. Schliesslich ist das ja wieder ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Welt. Es besteht die durchaus realistische (Holz alange) Möglichkeit, dass ein Schwarzer Präsident von Amerika wird (u...

Ich komm ja kaum drum herum, hier noch meinen Senf zum Thema US-Wahlen abzugeben. Schliesslich ist das ja wieder ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Welt. Es besteht die durchaus realistische (Holz alange) Möglichkeit, dass ein Schwarzer Präsident von Amerika wird (und es ist nicht Will Smith oder Puff Daddy Diddy Puffy Sean Combs, die ja beide Aspirationen auf dieses Amt haben). Also, Barack Obama will erster schwarzer Präsident der USA werden. Und den Mittelstand stärken. Und überhaupt alles ändern (Slogan: Change You Can Believe In). Keine Kriege mehr. Keine Terrorbekämpfungen mehr. We are looking in a bright future (The Future Is Bright, The Future Is Orange. Ein Holländer wird erster oranger Präsident der USA, haha). Aber ist Obama wirklich richtig schwarz? Er habe genau so viele weisse wie schwarze Gene, sagte gestern eine Amerikanerin im Fernsehen („at least, they said that up in church“). Und er sei ja ein Moslem, ein anderer („at least, they said that up in church“). Und er sei ja auch mit Terroristen befreundet („at least, they said that up in church“), da sei ja nur zu hoffen, dass er selber kein Terrorist sei. Ob man dann das weisse Haus schwarzes Haus nennen müsse?, fragte eine andere Dame. Obamas Gegner McCain stellt die Menschen nicht vor solche Unklarheiten. Er tourt alt, weiss und vietnam-erfahren durch die Staaten, im Schlepptau seine Alaskische (?) Schönheitskönigin (diese wird ihm wohl die Tour vermasseln, auch wenn die Partei hundertausende in die Fassade dieser Lady investiert hat). Umfragen zufolge steht’s schlecht um McCains Siegeschancen. Und woran liegt’s? Eine Expertin für Körpersprache klärte mich gestern auf: Obama setzt viel mehr non-verbale Zeichen, er öffnet die Hände (Offenheit, klar), tätschelt McCains Schulter (Respekt) und sucht Augenkontakt (immens wichtig). McCain tut nichts dergleichen. Faszinierend. Noch faszinierender finde ich, mit wie viel Einsatz, Leidenschaft und Emotionen dieser Wahlkampf geführt wird. Ich bin langsam gespannt wie eine Bettfeder, wer das Rennen machen wird. Gestern habe ich den zweijährigen Sohn eines Freundes gefragt, wer denn seiner Meinung nach Präsident werden solle. Seine Antwort war klar: „Papi!“.
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