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26. November 2008, 11:00 Konzert Music Interview

Interview mit Pete Murray

Silvan Gertsch -

Pete Murray, Singer/Songwriter aus dem sonnigen Australien, bringt am 9. Dezember folkige Wärme ins Abart nach Zürich. In seiner Heimat ist er mit seinen letzten drei Alben jeweils zuoberst in den Charts gelandet. Langsam aber sicher schwappt die Erfolgswelle auch nach Europa über.

Du könntest eigentlich in deiner Heimat Australien am Strand in der Sonne liegen. Stattdessen bist du im verschneiten Europa auf Tournee. Wie kommts?

Pete Murray: (lacht) Ich kann mich wohl glücklich schätzen, dass ich in meinem bisherigen Leben zumeist schönes Wetter geniessen durfte. Aber trotzdem ist es natürlich grossartig, hier in Europa zu sein. Ich hatte in letzter Zeit viel Erfolg in Holland, deshalb wollte ich unbedingt dorthin zurückkehren. Ausserdem spiele ich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein paar Solo-Shows. Mein Ziel ist, bald noch mehr Zeit in Europa zu verbringen, wenn es bei euch wärmer ist. Deshalb bin ich jetzt hier, um einen Grundstein für eine Rückkehr im Sommer zu legen.

Im Grunde genommen hast du ja der Erfolgswelle, auf der du in Australien reitest, den Rücken zugekehrt.

In Australien bin ich sehr erfolgreich und auf einem sehr hohen Level angelangt, was den Bekanntheitsgrad betrifft. Für mich ist es deshalb eine Herausforderung, nach Europa zu kommen, wo ich noch nicht so bekannt bin. Hier zu spielen macht sehr viel Spass.

Wirst du uns mit deinem Konzert im Abart den Sommer zurückbringen?

Ich werde mein Bestes geben. Bei meinen Solo-Shows spiele ich akustische und elektrische Gitarre sowie Harmonika. Ich werde mit meiner Musik viel Wärme mitbringen.

Dein Album „Summer At Eureka“ hast du zuhause aufgenommen. Hattest du keine Angst, dass du zu stark abgelenkt wirst?

Nicht wirklich, nein. Meine Frau ist grossartig, sie hat mich alleine arbeiten lassen und mich unterstützt wo sie konnte. Ich ging morgens um elf aus dem Haus und kam am Abend um Mitternacht zurück. Natürlich kamen ab und zu die Kinder vorbei, um Hallo zu sagen – was mich immer sehr aufgestellt hat. Aber den grössten Teil der Zeit konnte ich mich meiner Arbeit widmen.

Dass du dir zuhause ein Studio eingerichtet hast, ist also darauf zurückzuführen, dass du bei deiner Familie sein wolltest?

In der Regel ist man ja für Albumaufnahmen während längerer Zeit unterwegs. Die Tatsache, dass ich mein eigenes Studio in der Heimat habe bauen lassen, hat es mir ermöglicht, dreimal täglich zuhause zu essen, im eigenen Bett zu schlafen und meine Familie jeden Tag zu sehen.

Du hast das Album auch selber produziert. War der Druck, der dadurch auf deinen Schultern lastete, nicht riesig?

Ich war zu Beginn etwas nervös, wollte es aber unbedingt auf diesem Weg versuchen. Und wenn es nicht geklappt hätte, dann hätte ich jederzeit jemanden von aussen hinzuziehen können. Mir hat diese Arbeitsweise aber geholfen, mich auf die Songs fokussieren zu können. Ich habe schon in der Vergangenheit alle Songs alleine geschrieben und sie auch selber arrangiert. Deshalb konnte ich gut auf einen Produzenten verzichten. Die einzigen, auf die ich angewiesen war, waren ein Techniker und ein guter Mischer.

Schauen wir ein paar Jahre zurück. Bis zu deinem verletzungsbedingten Rücktritt warst du ein erfolgreicher Sportler. Hätte dir der Sport genauso viel Befriedigung gebracht, wie die Musik?

Erfolgreich Sport zu treiben ist grossartig, hätte mir aber nie die gleiche Befriedigung gebracht, weil ich bei der Musik mit mehr Leidenschaft dabei bin. Ich habe erst mit 22 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen. Ich bin also irgendwie mehr in die Musik reingerutscht und bin sehr dankbar dafür. Musik kann man machen, bis zu dem Tag, an dem man stirbt. Professionell Sport zu treiben wird im Alter schwierig (lacht).

Auf deinem neuen Album „Summer At Eureka“ dominieren die ruhigen Momente. Auf deiner iTunes-Live-EP hingegen setzt du auch zu rockigen Tönen an. Welche Seite dominiert?

Leute tendieren dazu, einen nach dem Hören einer Single einzuordnen. Meine Singles, die im Radio gespielt werden, sind zumeist relativ ruhig, melodiös. Aber auf all meinen bisherigen Alben hats auch rockige, dynamische Stücke drauf. Live zeige ich beide Seiten. Die Leute werden erstaunt sein, wie rockig meine Shows sind.

Sogar, wenn du alleine auf der Bühne stehst?

Auch solo hat man verschiedene Möglichkeiten, die Musik rockig zu gestalten. Aber wenn ich ohne Band auf der Bühne stehe, dann sind die Texte noch stärker im Zentrum. Das ist das, was die Fans an meinen Konzerten besonders lieben.

www.petemurray.com

"Summer At Eureka" erscheint am 28. November.

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Pete Murray live: Am 9. Dezember im Abart, Zürich!

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