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30. November 2008, 15:56 Kultur

Dracula @ Theater Stadelhofen

Robert Salzer - „Ich trinke nicht … Wein!“ Das Theater Stadelhofen zeigt einen wunderschön-schaurigen multimedialen Dracula und macht damit beste Werbung für das Figurentheater.Vier Personen sitzen auf einem Sarg, der im Laufe der Vorstellung für alles Mögliche benutzt werden wird, und...

„Ich trinke nicht … Wein!“ Das Theater Stadelhofen zeigt einen wunderschön-schaurigen multimedialen Dracula und macht damit beste Werbung für das Figurentheater.

Vier Personen sitzen auf einem Sarg, der im Laufe der Vorstellung für alles Mögliche benutzt werden wird, und beginnen sehnsüchtig zu stöhnen. Das Licht geht aus, dann wieder an und schon weisen die Darstellenden blutige Bissspuren am Hals auf. So beginnt der Abend im Kellergewölbe des Theater Stadelhofens, der Schauplatz ist für den ersten Teil des legendären Romans Dracula von Bram Stoker. Es folgt sehr ausführlich die Geschichte der Reise von Jonathan Harker ins ferne Transsilvanien, wo er dem Grafen Dracula ein Haus in England verkaufen soll. Nur schon die Zugfahrt von Harker nach Rumänien wird wunderbar multimedial gezeigt, indem mithilfe einer Minikamera die Strassenkarte auf eine Leinwand projiziert wird. Die Projektionen auf die Leinwand werden dann auch immer wieder geschickt und ideenreich eingesetzt, zum Beispiel um das nicht vorhandene Spiegelbild von Dracula zu zeigen.

Wir wären aber nicht im Theater Stadelhofen, wenn nicht auch Figuren regelmässig ihre Auftritte hätten, sei es als rumänische Mitreisende von Harker, als Irrer Renfield, als Graf Dracula, als Lucy oder als Dr. John Seward. Dabei werden sowohl lebensgrosse Figuren benutzt, wie auch kleinere Handpuppen. Alles in allem ist es ein guter Mix aus Schauspiel und Figurenspiel. Die Schauspieler übernehmen neben der Lenkung der Figuren mehrere Rollen, was spannend zu beobachten ist.

Da die Geschichte von Dracula sehr ausführlich und mit vielen Details gezeigt wird, kann in den anderthalb Stunden nicht das ganze Buch erzählt werden. Schade auf der einen Seite, da gewisse Szenen vor allem gegen den Schluss etwas langatmig sind, gut auf der anderen, da die Regisseurin am Schluss des Stückes eine Andeutung machte, dass es einen zweiten Teil geben könne.

Dracula beschert einen schaurig-schönen Abend, der Lust macht auf eine Fortsetzung und ganz allgemein die Freude am Figurentheater weckt.

  • „Dracula“ nach Bram Stoker
  • Regie: Beatrix Bühler
  • Ort: Theater Stadelhofen
  • Premiere: 20.November
  • weitere Vorstellungen: 30. November; 31. Dezember; 29./31. Januar; weitere Vorstellungen im Jahr 2009 geplant

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