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11. Dezember 2008, 18:17 Movie

Der Tag, an dem die Erde stillstand

Isabel Bures - Das Action-Abenteuer von Scott Derrickson ist die Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers von Robert Wies aus dem Jahre 1951 über die Ankunft von Aliens auf der Erde. Die renommierte Astrobiologin Helen (Jennifer Connely) trifft auf den Außerirdischen Klaatu (Keanu Reeves), ...

Das Action-Abenteuer von Scott Derrickson ist die Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers von Robert Wies aus dem Jahre 1951 über die Ankunft von Aliens auf der Erde.

Die renommierte Astrobiologin Helen (Jennifer Connely) trifft auf den Außerirdischen Klaatu (Keanu Reeves), der durchs Weltall gereist ist, um die Menschheit vor einer globalen Katastrophe zu warnen. Doch die amerikanische Regierung sieht in Klatuu einen Feind und verweigert ihm das Gespräch mit den Vereinten Nationen. Für eine Kooperationsverweigerung ist Klaatu aber bestens vorbereitet: Plan B ist die Ausrottung der gesamten Menschheit. Helen und ihr Stiefsohn Jacob (Jaden Smith) entdecken schnell, welche tödlichen Konsequenzen sich aus Klaatus Anspruch „ein Retter der Welt zu sein“ ergeben können. Nun müssen sie einen Weg finden, das Wesen davon zu überzeugen, dass es sich durchaus lohnt, die Bewohner der Erde zu schonen. Aber vielleicht sind alle Mühen schon umsonst. Denn der Zerstörungsprozess der Erde hat bereits begonnen.

Die Vorlage aus dem Jahre 1951 war augrund ihrer mutigen Abweichung von der damals gängigen Haltung gegenüber eskalierenden Spannungen des kalten Krieges revolutionär. Während die amerikanischen Sci-Fi-Filme der 50er stets vom gespannten Verhältnis zwischen West und Ost geprägt und die „Anderen“ – die Außerirdischen – lediglich eine Metapher für „Kommunismus“ waren, galt es in Wies Film nicht nur die „Anderen“ zu fürchten, sondern auch uns selbst – mit all der Zerstörungskraft, zu der wir fähig sind.

Auf diesen Ansatz stützt sich auch das Remake. Es handelt vom rücksichtslosen Umgang der Menschheit mit den Ressourcen der Natur. Allerdings ist das nichts Neues und über genauere Hintergründe dieses Problems erfahren wir nichts. Vielmehr verliert sich der Film darin, das Problem auf einer menschlichen Ebene abzuwickeln. Dass Helen sich auf die Seite des Außerirdischen schlägt und dieser dazu noch Zeuge ihres ganz persönlichen Dramas wird, scheint auszureichen, um das Gute der Weltbevölkerung und ihr Potenzial zur Veränderung zu demonstrieren. Das Hin und Her über die Rettung der Menschheit wird also zunächst an der amerikanischen Regierung und zuletzt an einem persönlichen Schicksal festgemacht. Reeves – der Hollywoodstar – überzeugt nur insofern als dass er einen monoton sprechenden und entfremdet wirkenden Außerirdischen darstellt, der sich auch nicht sicher ist warum was wann zu tun ist. Im Sinne höchster Handlungsnot des aktuellen Politikerslogans ist die Botschaft des Filmes „Change, yes we can!“. Die Frage die unbeantwortet bleibt ist: „How?“. Somit ist die Neuverfilmung trotz üppiger Spezialeffekte und einem raffinierten Sounddesign weder innovativ noch erklärend – und damit überflüssig.

Bewertung: 2 von 5

  • Originaltitel: The Day the Earth Stood Still
  • Deutscher Titel: Der Tag, an dem die Erde stillstand
  • Dauer: 103 Minuten
  • Land: USA
  • Regie: Scott Derrickson
  • Hauptdarsteller: Keanu Reeves, Jennifer Connelly, Jaden Smith, Kathy Bates
  • Verleih: 20th Century Fox Film Corporation
  • Release: 11. Dezember
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