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24. März 2009, 09:43 Konzert

Review: Pink @ Hallenstadion, 22.03.09

Dominik Mösching - Pink machte ihrem Superstar-Status alle Ehre: Mit einer Show zwischen Zirkus, Jahrmarkt und Burlesque begeisterte sie 13'000 Fans im ausverkauften Hallenstadion. Und dann hob sie ab. Bei der ersten Zugabe, dem aktuellen Hit Sober, setzte Pink noch einen drauf. Schon während den ...

Pink machte ihrem Superstar-Status alle Ehre: Mit einer Show zwischen Zirkus, Jahrmarkt und Burlesque begeisterte sie 13'000 Fans im ausverkauften Hallenstadion.

Und dann hob sie ab. Bei der ersten Zugabe, dem aktuellen Hit Sober, setzte Pink noch einen drauf. Schon während den vorangegangenen neunzig Minuten hatte sie alles gegeben, war auf der aufreizend geschmückten Bühne und dem ausladenden Laufsteg hin und her gesprintet. War Rutschbahnen heruntergerutscht. Hatte sich jeweils für ein paar Augenblicke aus dem Rampenlicht verabschiedet, um ein sexy Outfit nach dem anderen zu präsentieren. Aber jetzt staunte man endgültig. Pink hob einfach so von der Bühne ab und zog hoch oben mit einem ihrer Tänzer eine astreine Trapeznummer durch. Und während sie da herumturnte, traf sie bestechend sicher jeden Ton und hatte auch noch genügend Atem, um der emotionalen Rock-Nummer Tiefe zu geben.

Um den showtechnischen Anspruch gerade noch zu untermauern, schob Pink kurz darauf Queens Bohemian Rhapsody nach. Ja, mit Freddie Mercury teilt sie durchaus das Faible für Extravaganz mit leichtem Kitsch-Einschlag. Schminke, Spiegel, Artisten, Unterwäsche, blinkende Lämpchen: Immer passierte irgendwo irgendetwas. Am Schönsten illustrierte der Wir-haben-uns-getrennt-aber-mir-geht-es-blendend-Kracher So What die herrlich selbstironische Art Pinks. Im Hintergrund tobte auf einem Riesenbett eine Kissenschlacht, bei der drei leicht bekleidete Damen Pinks Ex-Mann, dem Motocrosser Carey Hart an die Hosen gingen – während Pink vorne die Halle rockte, um ihm am Schluss die Pumps in den Bauch zu rammen. (Und wenn es nicht Carey war, dann war es ein beängstigend gleich aussehendes Look-Alike.) (Ach, und a propos Pumps: Niemand trägt Schuhe mit so hohen Absätzen so nonchalant-verachtend und doch so lasziv wie Pink.) (Genau. Pumps und Bühnensprints sind kein Widerspruch.)

Auch musikalisch war die Pace hoch. Die Songs der aktuellen Platte Funhouse wechselten sich mit Hits wie Don’t Let Me Get Me, U & Ur Hand oder Get The Party Started in dichter Folge ab und wurden von der versierten Band meist ein ganzes Stück rockiger als auf Konserve zum Besten gegeben. Wäre da nicht Pinks charismatische Stimme gewesen, hätte man allerdings fast schon ein bisschen von Kraftmeierei reden müssen: Bei den Gitarrenbrettern und -soli lugte der breitbeinige Stadionrock von vor zwanzig Jahren hinter dem Zirkuszelt hervor. Zum Glück gab es eine längere Unplugged-Passage, die etwas Druck wegnahm, Abwechslung brachte und mit einer Akustik-Version von Trouble überraschte. Fehlte nur noch die Überballade Mr. President. Aber der dort Gemeinte ist ja längst Schnee von gestern.

Glückliche Gesichter also allenthalben kurz nach elf Uhr ums Hallenstadion herum – wetten, dass einige im Dezember wieder an der gleichen Stätte stehen? Pink wird dann nämlich für nicht weniger als drei Zusatzkonzerte in die Schweiz zurückkommen. Für die Gigs am 3.12.09 und 15.12.09 hat es noch wenige Tickets im Vorverkauf. Keine gewagte Prognose, dass die schnell weg sein werden.

Pink: Offizielle Homepage /Bildquelle
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