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8. Mai 2009, 09:01 Movie

Man on Wire

Christina Ruloff - Das künstlerische Verbrechen des Jahrhunderts. Dies bedeutet kriminelle Intelligenz gepaart mit Willen die Welt ins Staunen zu versetzen.Am 7. August 1974 balancierte der Seiltänzer Phillippe Petit ungesichert auf einem 60 m langem Seil zwischen den Twin Towers des World Trade ...

Das künstlerische Verbrechen des Jahrhunderts. Dies bedeutet kriminelle Intelligenz gepaart mit Willen die Welt ins Staunen zu versetzen.

Am 7. August 1974 balancierte der Seiltänzer Phillippe Petit ungesichert auf einem 60 m langem Seil zwischen den Twin Towers des World Trade Centers, damals die höchsten Türme der Welt. Nachdem er während einer Stunde die Welt mit seinem vom Tod umrahmten Seiltanz in Atem hielt, wurde er von der Polizei festgenommen.Getrieben von der unaufhörlichen Besessenheit einmal im Leben nach den Sternen zu greifen, setzte der verrückte Künstler alles daran, seinen Traum mithilfe einer Gruppe von Freunden zu verwirklichen. Denn die Umsetzung seines Vorhabens am Rande des Wahnsinns, in hohen Lüften erforderte minutiöseste Planung von vernünftig denkenden Köpfen, auf dem Boden der Realität. Wie schafft man es, unbemerkt einer Balancierstange und einem 75 m langes Stahlseil den Weg durch das geschäftige Treiben im World Trade Center zu bahnen?

In nachgestellten Szenen und durch Interviews mit Petit und seinen treuen Komplizen dokumentiert der Film hauptsächlich diese Planung.Daran erinnert sich das Team mit derartiger Begeisterung, dass man meinen könnte, einer Wiederholung des Kunststückes stände nichts im Wege, würden die Türme noch stehen. Wie Petit bewegt sich auch das Schaffen des Regisseurs James Marsh, im Grenzbereich, denn dieses enstpricht gar nicht dem, was von einem Dokumentarfilm erwartet wird. Eine wissenschaftliche Analyse? Nein, „Man on wire“ packt und fesselt den Zuschauer einem Krimi gleich und reisst ihn aus der, für einen Dokumentarfilm gewohnten beobachtenden Perspektive in medias res. Gekonnt werden die düsteren schwarz- weiss Aufnahmen mit dramatischer Musik untermalt.

Petits Leitspruch „If you want something nothing is impossible“ beweist sich am Schluss auf der Leinwand tatsächlich. Da läuft Petit wirklich über das Seil, dies nun in den echten Aufnahmen von 1974. Natürlich kann der Zuschauer keinesfalls erleichtert aufatmen, denn er kommt aus dem Staunen nicht heraus.

Bewertung: 4 von 5

  • Titel: Man on Wire
  • Regie: James Marsh
  • Verleih: Rialto
  • Release: 7. Mai 2008

Text: Sophie Bühler

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