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11. Mai 2009, 14:00 Movie

Angels & Demons

Christina Ruloff - Neuer Stuss über den Vatikan: Nach dem 750 Millionen Dollar – Erfolg „The Da Vinci Code“ langweilt Tom Hanks das Publikum ein zweites Mal mit einer banalen Schnitzeljagd.In dieser Folge dreht sich alles um die „Illuminati“: Der Geheimorden aus alter Zeit war von der Ki...

Neuer Stuss über den Vatikan: Nach dem 750 Millionen Dollar – Erfolg „The Da Vinci Code“ langweilt Tom Hanks das Publikum ein zweites Mal mit einer banalen Schnitzeljagd.

In dieser Folge dreht sich alles um die „Illuminati“: Der Geheimorden aus alter Zeit war von der Kirche verboten und verfolgt worden und sinnt heute auf Rache. Er will den Vatikan zerstören und den Sieg der modernen Wissenschaften feiern. Hierzu sind die Verschwörer ins CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) – wo Wissenschaftler Gott spielen und den Urknall proben – eingedrungen und haben Antimaterie gestohlen. Nichts Geringeres als der Untergang der katholischen Kirche steht an, wenn nicht Robert Langdon, Harvard - Professor für Symbolik, auf den Plan tritt, irrsinnige Rätsel löst und Spuren liest und schliesslich den Vatikan rettet...

Endlich einmal ein begehrter Phil Ier: Prof. Langdon (Tom Hanks) kann mit seinem "Fachwissen" auftrumpfen.

Über Inhalt und Stil von Dan Browns Weltbestseller (in 24 Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft) gibt es wenig zu sagen: Die geistlose Schnitzeljagd beruht auf schwachsinnigen Theorien und noch abstruseren Deutung von Kunst und Geschichte, die jeglicher Wahrheit oder Logik entbehren. Selig alle, die sich an Robert Langdon und seinen obskuren Abenteuern in Rom erfreuen! Enttäuschend ist nämlich vor allem, was Regisseur Ron Howard aus dem Roman gemacht hat: Spannung, Action, Unterhaltung oder Amüsement, die man von so einem Humbug erwarten dürfte, fehlen gänzlich – sieht man von den vielen unfreiwillig komischen Momenten ab, die sich aus den Rätseln ergeben (Der Engel auf der Engelsburg zeigt mit seinem Pfeil auf eine weitere Statue, die mit dem Finger auf einen Geheimgang weist, wo natürlich ein weiteres Symbol seiner Deutung harrt...).

Immer einen Schritt zu spät - zu dumm, dass Rom so viele Kirchen hat...

Stattdessen angelt sich Tom Hanks mit stets gerunzelter Stirn von Kirche zu Statue. Ob das auf Skepsis, angestrengtes Nachdenken oder gar Besorgnis hindeutet, bleibt dem fantasievollen Zuschauer überlassen. Er referiert etwas selbstgerecht über vermeintlich geheime Geheimnisse und Sinnbilder, alles ganz banal, damit der geneigte Zuschauer ja nicht überfordert wird oder gar mitdenken muss; und die arme Vittoria Vetra (die Israelin Ayelet Zurer als „Blumentopf“) muss Langdon abhören. Zwischen ihm und der hübschen Physikerin läuft gar nix, denn beide hecheln dem farblosen Killer autistisch hinterher. Der Vatikan kommt bei dem lächerlichen Schlamassel so gut weg, dass der Chefredaktor der päpstlichen Hauspostille „Osservatore Romano“ Buch wie Film als „recht amüsant, aber nicht sehr qualitätsvoll“ abstempelte. Das war ebenso wohlerzogen wie schlau, denn ganz ohne medialen Rummel wird vielleicht endlich offensichtlich, was sich hinter der Etikette “Angels & Demons“ verbirgt: Ein langweiliger und ziemlich schlechter Film.

Bewertung: 1.5 von 5

  • Titel: Angels & Demons
  • Land: USA
  • Regie: Ron Howard
  • Darsteller: Tom Hanks, Ewan McGregor, Ayelet Zurer, Stellan Skarsgård, Armin Müller-Stahl
  • Verleih: Sony
  • Release: 14. Mai 2009
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