Magazin durchsuchen

Neuste Blogs

13. Mai 2009, 11:33 students.ch Interview

Pablo Finini: Pokern statt studieren!

Silvan Gertsch - Pablo Finini hat sich dank Students.ch für die Europameisterschaft im Texas-hold'em-Poker auf Sardinien qualifiziert und ist als Sieger aus dem zweitägigen Turnier herausgegangen. Als Preisgeld hat er 21'000 Euro gewonnen, das er nun in Las Vegas vermehren will. Im Interview sp...

Pablo Finini hat sich dank Students.ch für die Europameisterschaft im Texas-hold'em-Poker auf Sardinien qualifiziert und ist als Sieger aus dem zweitägigen Turnier herausgegangen. Als Preisgeld hat er 21'000 Euro gewonnen, das er nun in Las Vegas vermehren will. Im Interview spricht der angehende Jus-Student über die Europameisterschaft.

Hast du damit gerechnet, Europameister im Texas-hold’em-Poker zu werden?

Pablo Finini: Ehrlich gesagt ja. Ich verlasse jedes Pokerturnier als Gewinner. Das ist psychologisch sehr wichtig. Mit dieser Einstellung wird man selbstsicherer, und kann das Spiel der Gegner besser lesen. Selbstvertrauen ist einer von zahlreichen Schlüsseln, der die Türe zum erfolgreichen Pokern öffnet. Und zu meinem Glück ist alles so gelaufen, wie vorgesehen.

Wie schwierig war das Turnier auf Sardinien?

Das Niveau war exzellent. Es war wirklich das härteste Turnier, an dem ich je teilgenommen habe. Jeder Teilnehmer hat sich qualifiziert, indem er zahlreiche andere Spieler geschlagen hat. Insgesamt dauerte das Turnier zwei Tage. Der erste Tag begann am Samstag um 15 Uhr und dauerte bis am Sonntag um drei Uhr, inklusive einer Verpflegungspause zwischen 19 Uhr und 21.30 Uhr. Es waren etwa 200 Spieler anwesend. Als das Spiel am Sonntag in der Nacht zu Ende ging, waren noch etwa 36 Spieler übrig. Der zweite Tag begann dann ebenfalls um 15 Uhr und dauerte bis am Montagmorgen um zwei Uhr, inklusive einer gleich langen Pause wie am Vortag. Es war eine harte, lange Schlacht.

Pokerst du häufig?

Ich pokere sehr häufig. Alles in allem etwa drei Mal wöchentlich, im Internet und gegen Freunde. Wir spielen kleine Partien um Geld, wobei der Buy In 20 Franken nicht überschreitet. Uns gehts in erster Linie ums Spielen: Es gibt viel Action, die Partien sind sehr aggressiv, und auch schlechte Hände werden gespielt. Wie ich es gesagt habe, spielen wir des Spasses wegen - im Gegensatz zu einem soliden und engen Spiel, welches einen guten Gewinn gewährleistet. Ich gewinne oft, da ich meine Kollegen besser kenne als einen Spieler, dem ich noch nie begegnet bin. Ich liebe Live-Turniere und versuche, so oft wie möglich daran teilzunehmen. In der Romandie, vor allem in Lausanne, gibt es allerdings nicht so viele Möglichkeiten dazu. www.buyin.ch ist eine gute Möglichkeit, um zu spielen, obschon der Grossteil der Teilnehmer aus der Deutschschweiz stammt. Alles in allem habe ich etwa zehn richtige Turniere, darunter verstehe ich solche, die nicht von mir oder meinen Freunden organisiert worden sind, in meinem Leben spielen können, das ist in der Tat sehr wenig. Meine Erfahrungen habe ich also in erster Linie im Spiel gegen Freunde und im Internet sammeln können.

Wie hast du dich für den EPEC (Everest Poker European Cup) auf Sardinien qualifiziert?

Über Students.ch. Mein Ticket fürs Turnier in Baden habe ich mir in der letzten Qualifikation gesichert. Danach ging ich nach Baden, es waren etwa 60 Poker-Spieler vor Ort. Und der Sieger in Baden hat sich die Teilnahme am EPEC auf Sardinien sichern können. Es war eine siebenstündige Schlacht!

Was machst du mit dem Preis-Geld?

Vor dem EPEC habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, weit zu reisen, um zu pokern oder längerfristig Geld damit zu gewinnen. Vor etwas mehr als einem Monat habe ich an einer Privat-Veranstaltung Didier Rabl kennen gelernt, der ein exzellenter Spieler ist. Nachdem er mich hat spielen gesehen, hat er mir vorgeschlagen, mich im Internet zu sponsern unter der Bedingung, dass ich acht Stunden im Tag mit ihm spiele. Er hat mir viel beigebracht. Vor allem was die „Lawball“-Technik betrifft. Anschliessend hat er mir die Teilnahme an einem Turnier im Casino in Divonne gesponsert, wo ich auf dem dritten Rang gelandet bin und 5000 Euro gewonnen habe. Dann hat er mir vorgeschlagen, nach Las Vegas zu fliegen. Wir gehen am 27. Mai. Auch dort wollte er mich sponsern, bis ich genügend finanzielle Mittel gehabt hätte um auf eigene Faust zu spielen. Dank meinem Sieg auf Sardinien ist dies nun der Fall. Ich werde jetzt in Las Vegas mit kleinen Limiten spielen können. Ich werde den EPEC-Gewinn also in Las Vegas einsetzen und ihn vermehren.

Pablo Finini wollte ursprünglich im kommenden September sein Jus-Studium in Lausanne beginnen. Da nun allerdings die grossen Gewinne in Las Vegas winken, kann er sich durchaus vorstellen, seinen Studienbeginn herauszuzögern und ein Jahr lang zu pokern.

Bild: Everest Poker

Kommentare
Login oder Registrieren