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13. Juli 2009, 20:45 CD / Vinyl Music

Portugal. The Man - The Satanic Satanist

Patrick Holenstein - Ob der Titel gebende Pleonasmus gewollt ist oder einfach eine bedeutungslose Spielerei sein soll, ist unwichtig. Wichtiger ist hingegen die Musik. Lange musste man ja nicht auf das neue Album von Portugal. The Man warten. Nur gerade ein Jahr nach Censored Colors erscheint das vie...

Ob der Titel gebende Pleonasmus gewollt ist oder einfach eine bedeutungslose Spielerei sein soll, ist unwichtig. Wichtiger ist hingegen die Musik. Lange musste man ja nicht auf das neue Album von Portugal. The Man warten. Nur gerade ein Jahr nach Censored Colors erscheint das vierte Album. Redundanz im Titel hin oder her, was zählt ist die Musik und die enttäuscht auch dieses Mal nicht.

People Say empfängt den Hörer und lässt einen sofort in die 60er Jahre eintauchen. Der Einfluss der Beatles schimmert deutlich durch und die Kriegskritik passt wie die Faust aufs Auge zum 60ties Sound. The Sun nimmt einen ähnlich schnell gefangen und überzeugt in bester Portugal.- The-Man-Manier. Die Mid-Tempo-Nummer mit der typisch hohen Stimme von Sänger John Gourley mausert sich schon beim ersten Hören zum adäquaten Ohrwurm, was vielleicht daran liegt, dass die Stimme mal nur vom Keyboard getragen wird, um gleich wieder von der ganzen musikalischen Kraft der Band in die Höhe gestemmt zu werden. Zwischen die kleinen Perlen mischen sich immer wieder Titel, die offensichtlich nur füllen sollen. Aber das ist bei CDs nur selten anders. Zum Schluss lässt Mornings, eine etwas sperrige Ballade, die Platte ausklingen.

Wenn eine Band das vierte Album innert vier Jahren auf den Markt wirft, besteht durchaus die Gefahr einer Übersättigung oder, was noch tragischer wäre, die Möglichkeit eines qualitativen Rückschritts. Beides trifft im Fall von Portugal. The Man nicht zu. Zwar muss man schon sagen, dass es der Band nicht mehr gelingt, sich neu zu definieren, wie sie es auf den vorherigen drei CDs jeweils geschafft hatte. Die Jungs aus Alaska treten etwas auf der Stelle, zu ähnlich ist die Platte dem Vorgänger Censored Colors. Aber dieser Bruch mit den selbst gerufenen Geistern, das nicht mehr krampfhafte Versuchen, sich selbst zu steigern, schadet der Platte keineswegs. Auch wenn die Songideen nicht mehr völlig überraschend sind, gerade jene, die das Gesamtwerk der Band kennen, werden Ähnlichkeiten zu älteren Songs erkennen – dies schmälert den Hörgenuss nur minimal. Mit The Satanic Satanist liefern Portugal. The Man ein weiteres Mal eine CD, die schlicht Spass macht und nicht zuletzt durch den hippiesken Charme überzeugen kann. Der Zugang gelingt mühelos und vielleicht ist The Satanic Satanist die ideale Platte für jene, die neu in die Flower-Power-Welt von Portugal. The Man einsteigen möchten.

Portugal. The Man spielen am 15. Juli auf der Sommerbühne der Roten Fabrik und geben einen ersten Live-Eindruck der neuen Songs. Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.

- VÖ: 17.07.

Homepage der Band

Portugal. The Man bei Myspace

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