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20. Juli 2009, 17:23 Konzert Music

Jamie Cullum @ Live at Sunset

Christina Ruloff - Er kam, sah und spielte: Jamie Cullums Konzert war ein grossartiger Erfolg.Es gibt eine Menge Leute, die schöner singen können, und es gibt unzählige Menschen, die besser Klavierspielen. Aber es ist zu bezweiflen, dass irgendein anderer Act am „Live at Sunset“ einen solche...

Er kam, sah und spielte: Jamie Cullums Konzert war ein grossartiger Erfolg.

Es gibt eine Menge Leute, die schöner singen können, und es gibt unzählige Menschen, die besser Klavierspielen. Aber es ist zu bezweiflen, dass irgendein anderer Act am „Live at Sunset“ einen solchen Spass hatte und so viel Spass machte wie Jamie Cullum. Ja – Spass ist das richtige Wort. Er sprang über die Bühne, rannte hin und her, kletterte auf den Flügel, griff in die Tasten, tanzte zum eigenen Sound und sang, wie wenn es um sein Leben ging. Und er strahlte – so breit und so echt, dass man sein Lachen einfrieren sollte. Drei Kameras hielten jede seiner Bewegungen in klassischem Schwarzweiss auf drei Leinwänden auf der Bühne fest, so dass einem nichts entging – zum Glück! Beim Singen tat er sogar etwas, was den meisten Sängern peinlich ist: Er schloss vor Glück die Augen. Ja, es war eine Freude ihm zuzuhören und zuzusehen. Und er freute sich, hier zu sein und das tun zu können, was er am Liebsten tat: Musik. (Unter uns: Eigentlich sollte es so allen Live-Acts, zumindest an grossen Openairs, gehen; sie alle verdienen eine Stange Geld, ernten Anerkennung und noch mehr Applaus für das, „what comes naturally“ (wie Bruce Springsteen zu sagen pflegte). Aber die wenigsten, wissen es wirklich zu geniessen.) Und dann verhielt sich Cullum so, wie er es wohl zu Hause vor dem Spiegel tausendmal gemacht hat, bevor er berühmt war: Er alberte, trötete, pfiff, schnitt Faxen etc – und das Publikum johlte. Kaum jemand fühlte sich angesichts der Show bemüssigt, aufzustehen und ein Bier zu holen oder sich sonst irgendwie abzulenken: Zu viel lief auf der Bühne und vor der Bühne.

Irgendwann spazierte Cullum nämlich ins Publikum runter und forderte alle auf, näher zu ihm zu kommen. Damit stand natürlich das ganze Publikum und sang, von Cullum dirigiert, mit. Und egal ob Covers (wie If I ruled the world von Tony Bennett oder What a Difference a Day Made) oder Eigenkompositionen wie Twentysomething - er beherrschte die leiseren und lauten, die melancholischen und gutgelaunten Töne. Es war schlicht ein grossartiges Konzert und wenn Jamie Cullum das nächste Mal in die Schweiz kommt, sollte man sich das nicht entgehen lassen!

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