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13. Februar 2007, 00:00 Movie

La Stella che non c'è

Christina Ruloff - Ein liebenswerter Spinner (Sergio Castellitto) erlebt eine Odyssee quer durch China. Begleitet wird er von der Übersetzerin Liu Hua. Natürlich geht es nicht ums Ziel, sondern um den Weg. La Stella che non c'è ist einer jener seltenen Filme, aus denen der Zuschauer glücklicher...

Ein liebenswerter Spinner (Sergio Castellitto) erlebt eine Odyssee quer durch China. Begleitet wird er von der Übersetzerin Liu Hua. Natürlich geht es nicht ums Ziel, sondern um den Weg. La Stella che non c'è ist einer jener seltenen Filme, aus denen der Zuschauer glücklicher herausgeht als er hineingekommen ist.

Gemeinsam durch China: Vincenzo (Sergio Castellitto) und Liu Hua (Tai Ling)

Eine chinesische Delegation reist nach Italien, um einen Hochofen zu kaufen. Der Techniker Vincenzo Buonavolontà (verkörpert von Sergio Castellitto) weiss, dass die Maschine einen Defekt hat, der Menschenleben gefährdet. Noch bevor er das Problem behoben hat, ist die Delegation samt abmontiertem Hochofen nach China zurückgekehrt. Sofort begibt sich Vincenzo auf eine Reise quer durch das Reich der Mitte... auf die Suche nach „seinem“ Hochofen. Begleitet wird er von der Italienisch sprechenden Übersetzerin Liu Hua (Tai Ling, in ihrem Erstling ein echter Glücksfall). Eine wunderbare Odyssee beginnt...

Da war Vincenzo noch alleine und ziemlich aufgeschmissen

Regisseur Gianni Amelio erzählt die alte Geschichte von einem der auszieht, um eine Tat zu vollbringen, und dabei mit Hilfe der unbekannten Welt sich selbst kennenlernt. Natürlich geht es nur bedingt ums Ziel, die neue Hydraulikkontrolle zum alten Hochofen zu bringen. Es geht um den Weg, der das Ziel ist.

Selten war ein Road Movie so unaufdringlich, natürlich und herzlich wie La Stella che non c'è. Der liebenswerte Spinner Vincenzo wird wirklich von Sergio Castellitto verkörpert. Er „lebt“ auf der Leinwand und wir glauben ihm, dass er diese unglaubliche Reise nach China wirklich für die Arbeiter, für China, für das Ökosystem und für seine Überzeugungen als anständiger, guter Mensch und Italiener unternimmt. Das China, das er dann kennenlernt, ist anders als alles, was er und das Publikum sich unter China vorgestellt haben. Es ist nicht modern und exotisch, sondern menschenverachtend, grausam und exotisch. Die Reise durch das graue Tal am Yangze, das in Kürze überflutet sein wird, das Wohngebilde, in dem 8000 Menschen hausen, Liu Hua, die sich irgendwie stoisch durch ihr Leben kämpft, öffnen ihn soweit, dass er über seinen Horizont hinaus sehen kann.

Plötzlich ist alles klar: Liu Hua öffnet ihm die Augen

Die Kamera von Luca Bigazzi beobachtet diesen Prozess sorgfältig. Es wird nicht psychologisiert, nicht erklärt und nicht gedeutet... denn für einmal sieht und spürt wirklich jeder Blinde, dass zwischen den beiden Protagonisten etwas läuft.

Wohin die Reise weitergeht und ob Vincenzo das Leben von Liu Hua und vor allem sein eigenes bis anhin kümmerliches Dasein rettet... muss jeder Zuschauer für sich selbst herausfinden. La Stella che non c'è ist einer jener seltenen Filme, aus denen man glücklicher herausgeht als man hineingekommen ist.

Bewertung: 5 von 5

Jeder Blinde sieht, dass zwischen Vincenzo und Liu etwas läuft

Titel: La Stella che non c'è

Land: Italien

Genre: Road Movie

Dauer: 106 Minuten

Regie: Gianni Amelio

Darsteller: Sergio Castellitto, Tai Ling

Verleih: Frenetic Films

Kinostart: 15. Februar 2007

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Quelle: Frenetic (Link)
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