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14. August 2009, 13:03 Konzert Music

Preview: Selig @ Härterei Zürich, 15.09.2009

Patrick Holenstein - Ohne Zweifel, Selig waren in den 90ern eine der wichtigen deutschen Bands. Ihre Mischung aus Grunge und klassischem 70ties Rock, gepaart mit deutschen Texten, überzeugte viele. Aber nicht alle und dort liegt wohl auch das Geheimnis ihres Status. Selig polarisierten. Damals war v...

Ohne Zweifel, Selig waren in den 90ern eine der wichtigen deutschen Bands. Ihre Mischung aus Grunge und klassischem 70ties Rock, gepaart mit deutschen Texten, überzeugte viele. Aber nicht alle und dort liegt wohl auch das Geheimnis ihres Status. Selig polarisierten. Damals war von der Welle an deutschsprachigen Bands, die im Jahrzehnt davor noch Deutschland überrollt hatte, nichts mehr zu spüren und den gegenwärtigen Boom an deutschsrachigen Bands, hätte ein Seismograph höchstens als kleines Buschfeuer irgendwo bei Stuttgart registriert. Die deutsche Sprache galt als verpönt und vor allem im Schlagermetier benutzt. In der Rock- oder Popmusik gab es nur wenige Ausnahmen wie Westernhagen, Grönemeyer oder die Punkfraktion Ärzte/Hosen, die Erfolge mit deutschem Gesang feiern konnten. Doch nicht die deutschen Texte alleine waren schuld, dass sich bei Selig die Geister schieden. Es lag auch am Stil der Band. Mit dem nasalen Gesang von Jan Plewka konnten viele gar nichts anfangen, doch genau dieser Gesang gab Songs wie z.B. dem melancholischen Ohne dich das gewisse Etwas. Dazu kam die deutlich von Grunge bestimmte Musik, welche die Texte unterstrich. Deutscher Grunge war damals eher eine Seltenheit. Doch 1999 war plötzlich alles vorbei: Die Band verabschiedete sich von den Fans mit dem Best-Of-Doppelalbum Für immer und Selig und löste sich auf.

In der Folge machte jedes Bandmitglied sein eigenes Ding, jedoch nur mässig erfolgreich. Sänger Plewka trat beispielsweise als Support von Bela B. bei einigen Konzerten auf oder versuchte sich bei Stefan Raabs Eurovision Song Contest. So überraschte es auch nicht, als Selig Ende 2008 ihr Comeback ankündigten und kurz darauf ein neues Album, mit dem ironischen Titel Und endlich unendlich, veröffentlichten. Im September besuchen Selig Zürich und treten in der Härterei auf. Sicherlich etwas für Nostalgiker, die schon die Glanzzeit der Hamburger Band erlebt haben, aber mit Sicherheit können Selig auch neue Fans überzeugen. Wer also letztenFrühling die Show im Rohstofflager verpasst hat, bekommt hiermit eine zweite Gelegenheit. Wer also letzten Frühling die Show im Rohstofflager verpasst hat, bekommt hiermit eine zweite Gelegenheit, eine der interessantesten deutschen Bands der Neunziger kennen zu lernen – es könnte sich durchaus lohnen.

- Selig

- Härterei Zürich (Maag Areal)

- Türöffnung: 19.00 Uhr Beginn: 20.00 Uhr

- Tickets unter Selig Tickets

Infos: Härterei

Homepage von Selig

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