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23. August 2009, 19:27 Konzert Music

Review: Status Quo @ Hallenstadion

Patrick Holenstein - „Veni, Vidi, Vici“, um es mit den berühmten Worten eines römischen Feldherrn auf den Punkt zu bringen. Sie kamen, sahen und siegten. Wie es nicht anders zu erwarten war, begeisterten Status Quo – der Name ist längst Programm – ihr Publikum, ja, liessen es toben. Seit ...

„Veni, Vidi, Vici“, um es mit den berühmten Worten eines römischen Feldherrn auf den Punkt zu bringen. Sie kamen, sahen und siegten. Wie es nicht anders zu erwarten war, begeisterten Status Quo – der Name ist längst Programm – ihr Publikum, ja, liessen es toben. Seit über 40 Jahren steht die Band auf der Bühne und, wie im Hallenstadion eindrücklich zu sehen, haben sie noch immer Spass an dem was sie machen: Rock `n` Roll.

Der Anfang war soundtechnisch miserabel, schon fast unwürdig, nicht nur einer Band wie Quo unwürdig, sondern für jeden Musik machenden Menschen. Was aus den Lautsprechern kam, war ein einziger Brei. Bezeichnend, dass die Vorband, die Luzerner von Vivian, um einiges besser geklungen hat. Das Publikum indes hat das wenig interessiert. Auf der Bühne standen ihre Lieblinge, da war egal, wie es klingt. Schon beim zweiten Song The Wanderer wurde es laut. Status Quo vermochten die Begeisterung im Publikum über die ganze Zeit aufrecht zu erhalten und als gegen Mitte des Sets auch die Soundmischung besser wurde, entwickelte sich das Konzert zum wahren Genuss. Was auffiel, die Band kombinierte gerne Songs, wie Picture of a Matchstick Man / Ice in the Sun oder Mean Girl / Softer Ride, zu kleinen Kombinationen oder verarbeitete gleich mehrere Songs zu einem Medley, wie es sich aus dem Hit What’s your Proposing ergab.

Überhaupt hätte die Songauswahl des Abends die perfekte Best-of Platte ergeben. Kleinere Hits, wie Caroline oder Rain waren im Set, aber auch bekanntere Songs wie Roll Over Lay Down. Nichts hat gefehlt und zum Schluss wurde das an Konzerten häufige Hit-Feuerwerk gezündet. In diesem Fall beinhaltete es Down, Down, In the Army now oder Whatever you want. Das Publikum hielt es nicht mehr auf den Sitzen und als die Band Rockin’ all over the World anstimmte, schlugen wohl einige Herzen so schnell, dass sie einem Herzinfarkt gefährlich nahe waren. Das interessierte aber keinen und als beim Refrain tatsächlich ein 12'000 Stimmen umfassender Chor das Stadion beschallte, stand wie in Fels gemeisselt, dass Status Quo wohl Fans haben, die zu den loyalsten und begeisterungsfähigsten auf dem Planeten gehören.

Zu guter letzt griffen Status Quo auf einen Klassiker einer anderen ganz grossen Legende zurück. Byebye Johnny von Chuck Berry diente als Rausschmeisser und vermochte es, die Zuschauer nochmal richtig zu begeistern. Das anschliessende minutenlage Verbeugen der Band, die sich beim Publikum bedankte, wirkte ehrlich und passte ins Bild dieser sehr charismatischen Band, die trotz ihres Status auf dem Boden geblieben ist. Das Publikum hat bekommen, was es von ihren Lieblingen erwarten durfte: Die bekannten, zwar oft gleich klingenden, aber doch zündenden Bluesriffs und alle grossen Hits. Schon jetzt kann man sich auf das nächste Konzert freuen. 2011 ist es soweit, jedenfalls verkündeten das die Flyer, die man nach der Show in die Hand gedrückt bekam. Sehr früh, aber so bleibt zumindest Zeit, sich das Datum zu reservieren.

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