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1. September 2009, 20:13 Movie

Julie & Julia

Katrin Sevinc - Vor Martha Stewart gab es Julia Child, die bekannteste Kochbuchautorin und TV-Köchin der 60er Jahre. Von 1962 an kochte sie den Amerikanern 10 Jahre lang äusserst erfolgreich vor was French Cuisine ist. Doch wie kam es eigentlich dazu? New York, 2002. Julie Powell, eine junge...

Vor Martha Stewart gab es Julia Child, die bekannteste Kochbuchautorin und TV-Köchin der 60er Jahre. Von 1962 an kochte sie den Amerikanern 10 Jahre lang äusserst erfolgreich vor was French Cuisine ist. Doch wie kam es eigentlich dazu?
New York, 2002. Julie Powell, eine junge Frau, die auf die 30 zugeht, wünscht sich mehr vom Leben. Verheiratet und gerade nach Queens umgezogen, möchte sie eigentlich ihren furchtbaren Bürojob hinter sich lassen und endlich ihren Traum vom Schreiben wahr machen. Sie beschliesst einen täglichen Blog zu kreieren, in dem sie darüber berichtet, wie sie in genau 365 Tagen alle 524 Rezepte aus Julia Childs Longseller „Mastering the Art of French Cooking“ nachkocht. Nora Ephron (Sleepless in Seattle) verwebt in Julie & Julia äusserst kunstvoll die Geschichte zweier Frauen, die 50 Jahre und zwei Kontinente auseinanderliegen. Julia Child (Meryl Streep) zieht 1948 mit ihrem Mann Paul, einem Botschaftsangestellten, (Stanley Tucci, The Devil Wears Prada, grossartig) nach Paris und verfällt der französischen Küche mit Haut und Haar. Julia Child selbst fällt in jeder Beziehung aus dem Rahmen. Ganze 1 Meter 85 gross (in der letzten Szene sieht man wie mit den Highheels getrickst wurde um Meryl Streep grösser zu machen), - ihr Mann ist um einiges kleiner - überragt sie nicht nur alle und jeden in ihrer Umgebung. Sie ist zudem ein burschikoser Typ und ausgestattet mit einer grenzenlosen Energie. So sucht sie etwas womit sie ihre Zeit ausfüllen kann. Sie probiert das Hütemachen - schrecklich langweilig – , Bridge - noch schlimmer - bis ihr und ihrem Mann aufgeht, dass sie eigentlich am liebsten, tja, isst. Wie wäre es also mit einem Kochkurs, wo man die französische Küche kennen lernt? Und genau hier findet sie die wahre Berufung ihres Lebens. Es ist schlicht ein Genuss der umwerfenden Meryl Streep (einfach oscarwürdig!) zuzusehen, mit welchem Gusto sie diese Frau, die schliesslich zu einer Kochikone wird, verkörpert. Die Szene mit den Zwiebelbergen, in der sie es ihren männlichen Kochkollegen zeigt! (Nach dem Film kann man nicht anders, man muss sich die echte Julia Child auf Youtube ansehen.) Dagegen verblasst Amy Adams (Doubt) in der Rolle ihrer sanften Namensvetterin Julie notgedrungen fast etwas. Und Julies Mann (Chris Messina), der das sorgfältig zubereitete Essen jeweils nur so hinunterschlingt, mag man dabei nicht unbedingt zusehen. Zudem hätte die Julia Child-Story allein einen abendfüllenden Spielfilm ergeben, so interessant ist ihre Geschichte. Aber das eigentlich einzige Manko dieses Films ist, dass er dann doch etwas lang geraten ist.

Bon Appétit!


Bewertung: 4 von 5

* Titel: Julie & Julia* Land: USA* Dauer: 123 Min.* Drehbuch: Nora Ephron* Regie: Nora Ephron* Darsteller: Meryl Streep, Stanley Tucci, Amy Adams, Chris Messina* Verleih: Sony Pictures* Filmstart: 3. 9. 2009

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