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5. Oktober 2009, 18:33 Music Interview

Interview mit Lea Lu

Silvan Gertsch - Von aussen hat man das Gefühl, dass du ziemlich unerwartet im Rampenlicht aufgetaucht bist. Stimmt das?Lea Lu: Es ging tatsächlich alles schnell. Aber ich bin ja auch schon relativ lange als Lea Lu und als Musikerin unterwegs – das kann man als Aufbau sehen. Der wird nun inte...

Von aussen hat man das Gefühl, dass du ziemlich unerwartet im Rampenlicht aufgetaucht bist. Stimmt das?

Lea Lu: Es ging tatsächlich alles schnell. Aber ich bin ja auch schon relativ lange als Lea Lu und als Musikerin unterwegs – das kann man als Aufbau sehen. Der wird nun intensiver und auch anstrengender. Mir macht das allerdings nichts aus. Im Gegenteil...

Hat sich für dich also die langjährige Arbeit ausbezahlt?

Das kann man so sehen. Zudem hatte ich das Glück, bei einem Major-Label zu landen. Das hat wiederum vieles ins Rollen gebracht. Dass auf einmal so viele Leute auf meine Musik aufmerksam geworden sind, freut mich natürlich. Andererseits ist es auch beängstigend.

Deine vorherige Band hiess Nexus. Was kannst du uns über sie verraten?

Nexus war meine "Gymi-Schüler-Band". Ich war dort Sängerin und schrieb bei den Songs mit. Die Band hat sich danach aufgelöst – aber den Schlagzeuger habe ich mitgenommen. (lacht)

Die Musik von Nexus ging in eine jazzige Richtung. Die ist auch auf deinem Solo-Debüt „Dots And Lines“ anzutreffen. Ist das ein Überbleibsel?

Nein, das hängt viel mehr mit meinem Jazz-Studium in Luzern zusammen. Aber ich baue solche Jazz-Elemente nicht bewusst in meine Songs ein. Ich mache keinen Jazz-Pop und würde meine Musik auch nicht als solche bezeichnen.

Auf dem Album sticht der Song "Nightmare Lullaby" heraus, der im Vergleich zum harmonischen Rest doch sehr wirr daher kommt. Wie ist der entstanden?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich muss in der Stimmung sein, einen Song zu schreiben. Dann greife ich zur Gitarre und aus der Musik heraus entsteht die Thematik. "Nightmare Lullaby" ist ein Gutenachtsong, der aber extrem realistisch ist. Jemand sagt dir: Das Leben ist hart, bereite dich darauf vor.

Du schreibst Songs am liebsten bei Regenwetter. Wieso?

Wegen der Stimmung. Bei Regen ist alles gleich. Alles ist nass, der Regen ist über allem. Die Töne, die man sonst im Alltag hört, werden gedämpft. Es entsteht eine neue Ebene, die mich emotional berührt.

20 Minuten fragte: "Erobert Lea Lu das Ausland?" Wie lautet deine Antwort darauf?

Ich plane das nicht bewusst. Es ist spannend, in ein anderes Land zu gehen und zu schauen, wie man dort Musik macht und wie Musik dort funktioniert. Aus reiner Neugierde würde ich gerne in ein anderes Land gehen, um Musik zu machen.

Du hast auch Wurzeln im Ausland: Polnische, französische und spanische. Einen französischsprachigen Song hats auf dem Debüt. Werden ein polnischer und ein spanischer folgen?

(lacht) Ich spreche überhaupt kein polnisch. Hingegen ziehen mich Flamengo-Gesang und Flamengo-Gitarren an. Solche Sachen muss man jedoch in Spanien lernen, die stehen nicht in meinem Studium auf dem Programm.

Im Video zu deiner Single "Hawaii" zertrümmerst du ein Auto. Lebst du da deine wilde Seite aus?

Die lebe ich jeden Tag aus. Das Auto zu zertrümmern war ein Wunsch von mir, den ich mir mal erfüllen wollte. Und das passt ja auch zum Thema im Song. Darin kommen zwei Gefühle vor. Einerseits die Eifersucht, aggressive Gefühle. Und andererseits heisst es im Refrain, dass man gehen lassen soll. Diese beiden Extreme kommen im Video zum Vorschein.

Hast du bereits Ideen, was du in einem nächsten Clip einbauen möchtest?

Vielleicht irgendwas mit Schafen. Im Stück "Bababababa" kommt ein Baum vor, an dem Schafe hängen. Das wäre noch lustig.

Song der Woche von Lea Lu

Dots And Lines von Lea Lu

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