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24. November 2009, 00:00 Konzert Music

Review: MUSE at Hallenstadion Zürich

Carlo Clivio - Welch ein kometenhafter Aufstieg: Vom kultigen Zürcher Indie Club Abart ins kommerzielle Hallenstadion. Nicht als Hype innert kürzester Zeit. Im Gegenteil. Langsam, aber stetig leuchtete der Stern aus dem Vereinigten Königreich auch in der Schweiz immer stärker. Bis zum Ersch...

Welch ein kometenhafter Aufstieg: Vom kultigen Zürcher Indie Club Abart ins kommerzielle Hallenstadion. Nicht als Hype innert kürzester Zeit. Im Gegenteil. Langsam, aber stetig leuchtete der Stern aus dem Vereinigten Königreich auch in der Schweiz immer stärker. Bis zum Erscheinen des Albums Blackhole & Revelations im Sommer 2006 spielten Muse in der Schweiz an lustigen Orten: abbruchreife Eishockeyhallen, ambientlose Turnhallen oder kleine Open Airs wie das Guggibad oder die Soundarena. Nach diversen Auftritten als Headliner bei grossen Schweizer Open Airs stand das Hallenstadion-Konzert als nächster CH-Gig auf dem Tourneekalender.

Fulminant eröffnet das Trio aus Teignmouth mit Urprising, die erste Singleauskopplung des aktuellen Albums The Resistance. Das Konzert mit dem vielleicht besten Song des Albums zu beginnen, widerspiegelt das Selbstvertrauen, welches Band und Bühne ausstrahlen. Drei riesige Pfeiler, in regelmässigen Abständen zueinander, ragen bis knapp unter die Decke. Auf etwa zweidrittel der Höhe werden die in der Höhe verstellbaren Türme durchbrochen und dort stehen die Drei. Jeder auf einer Plattform. Mal erscheinen die Pfeiler durchsichtig, mal werden Videos auf diese projiziert. Ein weiteres Mal dominiert die genial abgestimmte Lichtgestaltung, welches das ganze Hallenstadion in seinen Bann nimmt und auch den letzten Winkel nicht unberührt lässt. Mächtig und dominant einerseits, andererseits ein vielseitiges, mit den Songs verknüpftes, perfekt gestaltetes, multimediales Bühnendesign. Die scheinbaren Gräben zwischen den drei Musikern, auf den Türmen empor gehoben zu Denkmälern, sind eine optische Täuschung. Auch wenn der Abstand auf der Bühne gross ist, das Klangbild ist derart vereinet, wie CDs manch anderer Band nach wochenlanger technischer Bearbeitung.

Royal Albert Hall, London 2008

Nach Urprising folgen bereits die ganz grossen Klassiker der Band. New Born und Supermassive Black Hole werden lautstark mitgesungen und mitgeklatscht. Obschon das neue Album wochenlang Nummer Eins der Schweizer, und vieler anderer Hitparaden war, stossen Songs des Albums The Resistance nur auf verhaltene Resonanz beim Publikum. Die Zugabe wird von Mat Bellamy mit einem Flügel eingeleitet bevor das Konzert mit den Geniestreichen Stockholm Syndrome und Knights of Cydonia endet. Neunzig Minuten wurden die Anwesenden mit professionell abgestimmter und genial vorgetragener Qualität unterhalten. Mit frenetischem Beifall zeigten die Konzertbesucher ihre Wertschätzung.

In einem halben Jahr wird der Muse-Komet noch heller erstrahlen. In den Fussstapfen von Rockgrössen wie U2 oder AC/DC stehen Konzerte vor 60'000 bis 80'000 Zuschauern in einigen europäischen Grossstädten auf dem Tourneeplan. Darunter zählen die Stadien Wembley in London, San Siro in Mailand sowie Stade de France in Paris zu den Highlights der bis anhin veröffentlichen Planung. Ein Konzertdatum in der Schweiz wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen publiziert.

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