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14. Dezember 2009, 00:00 Kolumnen

Utilitarismus - Dilemma zwischen Wissen und Prinzessin

Raphaël Arn - Dem Utilitarismus liegt das Nützlichkeitsprinzip zu Grunde. Dieses besagt, dass diejenige Handlung richtig ist, die den grösstmöglichen Nutzen, meistens als Glück verstanden, für die Gesellschaft zur Folge hat. Daher ist der Utilitarismus eine konsequentialistische Theorie.S...

Dem Utilitarismus liegt das Nützlichkeitsprinzip zu Grunde. Dieses besagt, dass diejenige Handlung richtig ist, die den grösstmöglichen Nutzen, meistens als Glück verstanden, für die Gesellschaft zur Folge hat. Daher ist der Utilitarismus eine konsequentialistische Theorie.

So weit so gut. Doch was heisst dies nun für die Praxis, für the real world?


Ich habe an besagter Single-Party eine hammer Frau kennen gelernt – nennen wir sie Prinzessin. Prinzessin ist schön, herzlich, charmant, witzig, intelligent, riecht gut und fühlt sich wunderbar an. Mit Prinzessin hatte ich über all die Wochen kaum Kontakt, sie war ja unter anderem noch in den Ferien, habe sie nur einmal bei einem romantischen tête-à- tête getroffen. Letzte Woche stand wieder ein Treffen bevor. Da Prinzessin und ich dynamische junge Menschen sind mit idiotisch voll gestopfter Agenda, stand einzig noch der Samstag zur Auswahl.
Samstag = Uni

Folgendes Ziel-Dilemma tat sich auf: Wissen aufnehmen oder Nähe spüren. Hmmm. Von der Uni kann primär nur ich profitieren (der längerfristige Nutzen für die Gesellschaft sei hier vereinfachend mal ausgeklammert). Wenn ich Prinzessin treffe profitieren zwei Menschen und gesamthaft wird mehr Glück produziert: Wir unterhalten uns gut, fühlen uns wohl beieinander, lachen gemeinsam, erleben etwas, geben uns Wärme. Und es bestehen gute Aussichten für eine längere Beziehung, die dann hoffentlich weitere Glücksmomente nach sich zieht.

Somit habe ich aus nutzenorientierter Überlegung Prinzessin getroffen.
Traumhaft.
Utilitarismus sei Dank.

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