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16. Dezember 2009, 22:06 CD / Vinyl Music

Reto Burrell - GO

Patrick Holenstein - Angefangen hat alles mit Punk. Aber nur für einige Jahre, dann hatte Reto Burrell genug von Punkattitüden und 3-Akkord-Songs. Er machte sich auf die Suche nach neuen Ufern und wurde fündig – bei den ganz Grossen. Durch Leute wie Tom Petty oder Bruce Springsteen entdeckte er ...

Angefangen hat alles mit Punk. Aber nur für einige Jahre, dann hatte Reto Burrell genug von Punkattitüden und 3-Akkord-Songs. Er machte sich auf die Suche nach neuen Ufern und wurde fündig – bei den ganz Grossen. Durch Leute wie Tom Petty oder Bruce Springsteen entdeckte er seine Leidenschaft für das klassische Songwriter-Handwerk. Erste Platten veröffentlichte er über das deutsche Label Blue Rose. Als Arbeitstier, das Burrell ist, tourte er anschliessend unermüdlich und spielte hunderte Konzerte im In- und Ausland. Dann zog es ihn erstmal in die Welt hinaus. Er streifte durch die Heimat seiner Vorbilder und verbrachte sowohl in Los Angeles als auch in Nashville längere, kreative Aufenthalte. Inzwischen ist er wieder in der Schweiz ansässig und hat gerade sein neues Album veröffentlicht. Burrells Platten erscheinen mittlerweile auf seinem eigenen Label Echopark und als ob das noch nicht reichen würde, zählt er zu den gefragtesten Produzenten der Schweiz. Trummer und Adrian Stern hat er u.a. produziert. Klingt alles gut und schön, aber wie klingt den GO, die aktuelle Scheibe?

Gleich vorneweg, sie klingt abwechslungsreich und mit dem Wissen um Burrells Biografie lassen sich seine Einflüsse deutlich zuweisen. Die Single Some Day ist eine eingängige Country-Pop-Ballade, mit einer dezenten Steelguitar im Hintergrund. Die Melodie und der Text, der über Arm und Reich in Los Angeles erzählt, könnten nicht gegensätzlicher sein. Die Musik ist sonnig wie das Wetter in der Stadt der Engel. Der Text hingegen reisst ein Loch in die heile Welt und erlaubt tiefe, philosophische Einblicke hinter die Fassade. Der Titeltrack GO lässt am Rande noch die Punkvergangenheit Burrells spüren. Textlich lässt die Pianoballade Coming Home Spielraum für Spekulationen. „There’s nothing better than coming home to you“ sing Burrell und man fragt sich, ob er im Text über seine Rückkehr in die Schweiz singt oder doch eine spezielle Person meint. Auf alle Fälle zeigt Coming Home, dass Reto Burrell es versteht, durch seine Songs den Hörer abzuholen.

Mit GO ist Reto Burrell eine Platte gelungen, die nie langweilig wird, sondern durch seine Einflüsse sehr abwechslungsreich daher kommt. Mal rockig, mal poppig, mal melancholisch und sanft und mal tief im amerikanischen Country verankert. GO ist Genre übergreifend und gut gelungen. Reto Burrells Leidenschaft ist durch seine Musik spürbar und vielleicht lässt einen gerade deshalb ein Song wie das schon erwähnte Coming Home lange nicht mehr los.

GO, die aktuelle CD von Reto Burrell, ist im Handel erhältlich oder kann bei Echopark bestellt werden.

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