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13. Januar 2010, 00:00 Movie

DVD der Woche: 10 Dinge, die ich an dir hasse

Christina Ruloff - Längst Kult und nicht nur wegen Heath Ledger in der Rolle, die ihn einem grossen Publikum bekannt machte: 10 Dinge, die ich an dir hasse lieferte den Abschluss der Teenie-Film-Reihe der 90er Jahre: Witzig, gemein, frech und vulgär fasst er die Film-Mentalität der 90er Jahre zu...

Längst Kult und nicht nur wegen Heath Ledger in der Rolle, die ihn einem grossen Publikum bekannt machte: 10 Dinge, die ich an dir hasse lieferte den Abschluss der Teenie-Film-Reihe der 90er Jahre: Witzig, gemein, frech und vulgär fasst er die Film-Mentalität der 90er Jahre zusammen.

Kein Film ohne Vorlage: In den 90er Jahren gassierte die Remake-Krankheit: Kein beliebtes Buch oder Theaterstück war vor einer Neuverfilmung oder Adaption sicher. Es ist eine alte Weisheit, dass fast jede romantische Komödie mehr oder weniger auf Motiven aus einer Vorlage von Jane Austen oder Charlotte Brontë basiert. Aber auch Shakespeare oder Dickens wurden unzählige Male in die Gegenwart versetzt. 10 Dinge, die ich an dir hasse stützt sich sehr lose auf „The Taming of the Shrew“ von Shakespeare. Die hippe Bianca darf erst einen Jungen daten, wenn ihre kratzbürstige Schwester Kat ebenfalls einen Partner gefunden hat. Da sich niemand freiwillig mit der übelgelaunten „Emanze“ herumschlagen will, muss der Aussenseiter Patrick bestochen werden. Natürlich findet er heraus, dass Kat eigentlich eine coole Person ist und die beiden verlieben sich...

Kat: Tell me something true.Patrick: Something true... I hate peas.Kat: No, something real, something no one else knows.Patrick: Okay, you're sweet, and sexy, and completely hot for me.

Kein Film ohne Sex: Lange vor Judd Apatow wurde in Filmen gezeigt, dass Vulgarität eigentlich ganz normal und alltäglich ist: Die Rektorin der High School schreibt anstatt zu arbeiten an einem seichten Heftchen-Roman; der Lehrer springt mit seinen Schülern derart um, dass er schon lange entlassen worden wäre; der Vater der Heldinnen bildet sich andauernd ein, seine Töchter würden geschwängert; und der Heldin gelingt es nur dank „schlagkräftiger“ Argumente den Helden vom lästigen Nachsitzen zu befreien. Humor und Charaktere sind im Allgemeinen grob und unnuanciert: Patrick bringt es nicht über sich, sich bei Kat zu entschuldigen, oder wenigstens Süssholz zu raspeln. Als auch ein leidenschaftlicher Kuss nichts hilft, kauft er ihr schnell eine Gitarre... und gezähmt ist die Zicke.

Kein Film ohne Genre-Referenzen: High School – Cliquen, Abschlussbälle, Rivalitäten, Wetten, Sportszenen – die notwendigen Motive eines jeden High School - Filmes sind hier nur noch Versatzstücke, die zitiert und stark persifliert werden. Die geübte Zuschauerin weiss in jeden Moment, wie es weitergehen wird, ja weitergehen muss. 10 Dinge, die ich an dir hasse spielt aber mit den Erwartungen des Publikums, übertreibt mit hoffnungslos romantischen Szenen (Patrick singt seiner Angebteten vor der ganzen Schule ein Ständchen) und untertreibt mit bodenloser Grobheit (Patrick ist sogar bereit, mit der Zicke über feministische Literatur zu reden, nur damit sie endlich... artig wird).

"I was watching you out there, before. I've never seen you look so sexy."

Mit 10 Dinge, die ich an dir hasse findet ein geliebtes Genre einen würdigen und bezeichnenden Abschluss: Heath Ledger und Julia Stiles verleihen den beiden gar nicht mehr jugendlichen Helden Charakter, Charme und Glaubwürdigkeit.

10 Dinge, die ich an dir hasse ist in einer Jubiläumsedition neu erschienen, mit interessanten Specials und einem noch nie veröffentlichten Interview mit Heath Ledger!

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