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2. März 2010, 20:00 Music Interview

Redwood: Interview zur Plattentaufe im Abart

Patrick Holenstein - Mit neuer Sängerin und neuer Platte sind Redwood wieder da. Die CD Of Butterflies & Hurricanes steht bald in den Regalen, doch vorher nahmen sich Sängerin Nicole Kammermann und Gitarrist Dino Deck Zeit für Students. Bei Kaffee und Kuchen plauderten sie über die neue CD, spezi...

Mit neuer Sängerin und neuer Platte sind Redwood wieder da. Die CD Of Butterflies & Hurricanes steht bald in den Regalen, doch vorher nahmen sich Sängerin Nicole Kammermann und Gitarrist Dino Deck Zeit für Students. Bei Kaffee und Kuchen plauderten sie über die neue CD, spezielle Auftritte und verrieten, wie Nicole zur neuen Stimme wurde.

Nicole, wie geht es dir? Du hast dich ja am Fuss verletzt. Wirst du zum Tourstart am 6. März wieder fit sein?

Nicole: Ich bin noch nicht zu hundert Prozent in Ordnung, aber es wird immer besser. Langsam verschwinden die Färbungen am Fuss, es ist zwar noch leicht geschwollen, aber es kommt gut.

Du bist jetzt circa ein Jahr bei Redwood. Wie hast du dich eingelebt?

Nicole: Sehr gut sogar, da passt alles wunderbar.

Dino, wie seid ihr auf Nicole als neue Sängerin gekommen?

Dino: Nicole hatte einen Auftritt in der Zürcher Hafenkneipe. Mark und Alex, die bei Redwood Gitarre bzw. Bass spielen, organisieren dort regelmässig die Tuesday Night Unplugged Sessions. Nicole hat an einem Abend mitgespielt und so ist sie uns aufgefallen. Wir haben sie dann angefragt, ob sie sich vorstellen könnte, bei Redwood zu singen. Also haben wir sie zum Vorsingen eingeladen. Sie hat neun Songs so gut gesungen, dass wir restlos überzeugt waren.

Das erste gemeinsame Konzert habt ihr im Hallenstadion im Vorprogramm von AC/DC gespielt. Wie waren die Reaktionen auf den Gig? Und seid ihr selbst zufrieden mit der Feuerprobe?

Nicole: Ich werde diesen Tag nie mehr vergessen. Es ist unglaublich, was alles passiert ist. Nur schon zu beobachten, wie die ganzen Leute arbeiten ist extrem spannend. Das alleine war schon ein Highlight. Und dann natürlich der Auftritt vor so vielen Leuten. Das war der Wahnsinn. Ich persönlich finde rückblickend, dass es gut gelaufen ist. Auch die Leute haben uns sehr wohlwollend aufgenommen, was bei einer Vorband nicht selbstverständlich ist. Dino: Nicole hatte in der Woche eine harte Zeit, da sie noch alle Texte lernen musste. Ich möchte aber auch erwähnen, dass wir, obwohl wir die Vorband waren, sehr gut behandelt wurden, fast wie Könige.

Spielt ihr im Juni wieder als Vorband von AC/DC?

Dino: Nein. Wenn in Bern etwas in der Grössenordnung über die Bühne geht, dann ist immer Pegasus am Start. (Lacht).

Ihr habt die neue CD Of Butterflies & Hurricanes genannt. Hat der Titel für euch eine besondere Bedeutung?

Nicole: Das hat auf jeden Fall eine Bedeutung. Wir haben ziemlich lange mit der Suche nach einem passenden Titel verbracht. Für uns war der jetzige Titel schlussendlich der einzige, von dem alle begeistert waren. Er beschreibt das ganze Spektrum davon, was man erwarten darf, wenn man die Platte hört. Mark sagt immer so schön, es sei wie ein Film, ein Hörfilm, bei dem man durch verschiedene Emotionen oder auch Landschaften geführt wird. Es hat leichte Songs drauf, die an einen Schmetterlingsflug erinnern, aber auch das Getöse, mit den harten Gitarren, die wie ein Hurricane ist. Der Titel passt schon recht gut.

Habt ihr an der Arbeitsweise etwas geändert seit Nicole in der Band ist?

Dino: Eigentlich nicht. Wir kreieren die Songs gemeinsam als Band. Das ist jeweils eine Art Jam, bei dem jeder seine Ideen einbringt, quasi den Anderen zum Frass vorwirft, und daraus entsteht dann ein Song oder halt nicht. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass die Trennung zwischen Melodie, Text und Musik jetzt verschwommener ist. Früher hat Lesley den Job praktisch alleine übernommen und jetzt haben wir als Band etwas mehr Einfluss darauf. Nicole ist schon die Initiatorin gewesen, aber wir haben alle unsere Ideen eingebracht. Das hatte den Vorteil, dass wir sie unterstützen konnten, wenn sie in einer Sackgasse gelandet ist.

Nicole: Gerade wenn wir jammen, dann singe schon ich in erster Linie und schaue, was dabei entsteht. Aber gerade in der Sprache ist es hilfreich. Mein Englisch ist nicht so schlecht und doch war ich gelegentlich froh um zusätzliche Inputs. Der grösste Unterschied ist aber schon, so wie ich das mitbekommen habe, dass wir wirklich alle gleich viel Mitspracherecht haben. Jeder wird gehört und es ist nicht ein Reinreden, sondern eher ein gemeinsames Schreiben, da es darum geht, einen guten Song zu schreiben.

Die Stücke auf der CD gehen stilistisch weit auseinander. Was braucht ein Song, damit er auf die fertige CD kommt?

Nicole: Wir haben im Januar, als ich frisch in der Band war, schon in der ersten Probe zu schreiben begonnen. Ende Mai sind wir mit 25 Songs ins Studio und haben diese sauber aufgenommen. So hatten wir einen Eindruck, wie sie klingen könnten, ob sie Substanz haben und welche der Songs bestehen können. Aus diesen Stücken konnten wir aussuchen und hatten so sehr viel Auswahl.

Dino: Ein Kriterium ist vor allem, dass wir fünf Leute sind und wenn vier dafür sind, dann ist ein Song gut genug. Wenn es nur drei sind, spielt es eine Rolle, wer dafür ist...

Nicole: ...stimmt doch gar nicht. (Beide lachen). Wir haben darauf geachtet, dass alle mit dem Endprodukt einverstanden waren.

Ihr habt live mal eine super Version von Neil Youngs Rockin’ in the free World gespielt. hingegen sucht man das Cover auf euren CDs vergeblich. War es gar nie ein Thema ein Cover einzuspielen?

Dino: Nein, das war eigentlich gar nie ein Thema, dass wir Covers auf die CDs nehmen. Bis jetzt haben wir immer genug eigene Songs zustande gebracht, um eine Platte zu füllen. Und bei Rockin’ in the free World war gerade live die Idee dahinter, dass Lesley während den Gigs etwas entlastet werden sollte. Darum hat Mark den Song jeweils gesungen. Aber der Song hat live immer viel Spass gemacht.

Wie geht es bei euch weiter? Spielt ihr im Sommer auf Festivals?

Dino: Bis jetzt ist das Quellrock bestätigt, die meisten anderen Festivals sind noch in der Planung. Das dauert wahrscheinlich noch ein, zwei Monate, bis wir mehr wissen. Wir hoffen allerdings schon, dass noch einige Auftritte dazu kommen.

Nicole: Oft wird mit dem Buchen von Schweizer Acts auch gewartet, bis klar ist, wie es mit den internationalen Acts aussieht und wo noch welche Band platziert werden könnte. Ich glaube, es hängt vieles damit zusammen. Es ist so, dass nach und nach Angebote ankommen. Jetzt sind um die zwanzig Konzerte bis im Sommer geplant.

Hier gehts zum students.ch CD Review zu Of Butterflies & Hurricanes.

Für weitere Infos: Homepage von Redwood.

LIVE: Redwood Plattentaufe, Mittwoch 24. März @ Abart, Zürich

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