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7. November 2007, 16:28 Interview Music

Interview: My Chemical Romance

Silvan Gertsch - Eine Punkrock-Oper über den Tod? Vorhang auf für My Chemical Romance. Im Interview spricht Gitarrist Frank über das aktuelle Album "The Black Parade" sowie über die Zukunft...Weshalb habt ihr mit „The Black Parade“ eine Punkrock-Oper aufgenommen? Darf man das Album überh...

Eine Punkrock-Oper über den Tod? Vorhang auf für My Chemical Romance. Im Interview spricht Gitarrist Frank über das aktuelle Album "The Black Parade" sowie über die Zukunft...

Weshalb habt ihr mit „The Black Parade“ eine Punkrock-Oper aufgenommen? Darf man das Album überhaupt so nennen?Frank: Du kannst dem sagen, wie du willst. Für mich war es einfach ein „Brainstorm“. Uns war wichtig, Dinge auszuprobieren, die wir vorher noch nie gemacht haben. Weshalb wir das tun wollten? Wenn du in einer Band spielst und eine CD veröffentlichst, die mehr als zwei Personen gefällt, dann wird es schwierig, sich weiterzuentwickeln und diese Fans nicht zu verlieren – selbst dann, wenn du die bestmögliche CD veröffentlichst. Wir entschieden uns trotzdem, jene CD aufnehmen, die wir aufnehmen wollten und uns weiterzuentwickeln. Wir wollten ein Album, das man sich auch in zwanzig Jahren noch anhören kann und auf das wir stolz sein können.

Wann habt ihr gemerkt, dass „The Black Parade“ ein grosses Album werden würde?Nie. Ich war einfach nur glücklich, als ich es zum ersten Mal hörte. Es war ein grossartiges Gefühl. Angst hatte ich nur vor den Reaktionen der Leute – wie werden sie es finden, wenn sie es zum ersten Mal hören? Ich war im Endeffekt schockiert, dass es die Leute so liebten!

The Black Parade erzählt die Geschichte eines krebskranken Jungen. Was war die Herausforderung daran, ein Konzept-Album aufzunehmen?Die grösste Herausforderung ist natürlich, die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren. Ausserdem darf man sein eigenes Leben nicht in die Thematik auf der CD einfliessen lassen. Man muss sich in die Person hinein denken, über die man schreibt.

Das war aber noch nicht immer so bei euren Texten?Nein, erst auf „The Black Parade“ haben wir diese Trennung strikte vorgenommen. Häufig geht es in Songtexten ja darum, sein eigenes Leben in eine fiktive Geschichte zu packen.

Geht es an die Substanz, diese Songs live zu spielen? Aus dem Blickwinkel betrachtet, dass sie ein trauriges Thema ansprechen...Manchmal schon. Wir behandeln ja das Thema Tod in den Texten – ein universales Thema, mit dem sich früher oder später jeder auseinandersetzen muss. Wir behandeln den Tod allerdings mehr wie eine „celebration of life“.

Euer Sänger Gerard liess sich in einem Interview mit den Worten zitieren, dass er mit der schwarzen Parade das grösste Album des Jahres veröffentlichen wollte. Ist das gelungen?Sofern er das wirklich gesagt hat, wollte er damit wohl nicht andeuten, dass wir das grösste Album in Bezug auf die Verkaufszahlen aufnehmen wollten. Es ging ihm wohl viel mehr ums Album, das am grössten klingt und möglichst viele Leute beeinflusst. Dieser zweite Punkt ist eigentlich der wichtigste: Wir wollten ein Album, das den Leuten etwas bedeutet. Richtig müsste die Aussage wohl lauten, dass wir das grösste Album aufgenommen haben, das wir aufnehmen konnten. Ob wir dabei erfolgreich waren? Keine Ahnung. Für mich auf jeden Fall. Ich werde die Zeiten, in denen wir das Album aufgenommen haben, nie vergessen. Sie änderten mich – zum grossen Teil im Guten, aber auch im Schlechten.

Wie gross ist der Einfluss von Sänger Gerard, den er durch seinen Background als Cartoonist mitbringt?Dieser Einfluss ist nicht allzu gross auf die einzelnen Songs. Aber dass er ein Künstler ist, hilft der Band. Sei es, in Bezug auf das Artwork der CD, beim Gestalten von Merchandise oder beim Drehen von Videos. Diese Dinge sind wichtig für uns. Wir machen uns Gedanken darüber, wie beispielsweise unser Merchandise aussehen soll. Aber bei uns in der Band sind glücklicherweise alle künstlerisch veranlagt – in welche Richtung auch immer.

In welche Richtung geht euer nächstes Album?Keine Ahnung.

Ihr habt noch keine Songs dafür geschrieben?Doch, wir haben neue Songs geschrieben. Aber das bedeutet noch nicht, dass sie auch wirklich auf dem nächsten Album landen werden. Für die aktuelle CD haben wir auch über 40 Stücke geschrieben und viele davon sind im Mülleimer gelandet. Wichtig wird für das nächste Album sein, dass das, was wir tun, von Herzen kommt.

My Chemical Romance

Warner Music Switzerland

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