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25. März 2010, 14:04 Campus

Prominente studieren

students Redaktion - Reich, schön – und gebildet? Students.ch hat bei prominenten (Ex-)Studenten angeklopft und nachgefragt, wieso sie sich für ihr Studium ent­schieden haben und inwiefern sie im Berufsleben davon profitieren. Xenia Tchoumitcheva Warum hast du dich für dein Studium entschieden...

Reich, schön – und gebildet? Students.ch hat bei prominenten (Ex-)Studenten angeklopft und nachgefragt, wieso sie sich für ihr Studium ent­schieden haben und inwiefern sie im Berufsleben davon profitieren.

Xenia Tchoumitcheva

Warum hast du dich für dein Studium entschieden?

Weil ich die wirtschaftliche Art zu denken, die Logik, gerne habe. Mein Vater ist Unternehmer. Die wirtschaftliche Denkweise liegtmir im Blut.

Wie finanzierst du dein Studium?

Ich habe alles allein finanziert, dank meines Modeljobs und der Miss-Schweiz-Organisation.

Profitierst du in deinem Beruf häufig von deiner Studienzeit?

Ja – und umgekehrt. Dank meinem Job habe ich die Sprache perfektioniert und ich kann besser mit den Leuten kommunizieren. Davon profitiere ich auch in meinem Studiengang.

Xenia Tchoumitcheva ist Vize-Miss-Schweiz 2006 und studiert Wirtschaft in Lugano.

Eva Camenzind

Warum hast du dich für dein Studium entschieden?

Ich wollte unbedingt in der Kommunikationsbranche arbeiten, wusste aber noch nicht genau wo. Ich dachte, dass mir das Studium hier als Orientierungshilfe dienen und ich das theoretische Wissen eines Tages in der Praxis umsetzen könnte. Parallel dazu bekam ich das Angebot beim Regionalsender TELE Basel, um als Allrounderin für ein Jugendmagazin zu arbeiten. Der Einstieg in die Praxis ist mir somit bereits während des Studiums gelungen.

Wie hast du das Studiumfinanziert?

Zu Beginn haben mich meine Eltern noch unterstützt. Als ich dann mit einem 60%-Pensum bei derSF-Jugendsendung «OOPS!»eingestiegen bin, konnte ich mirmein Studium selbst finanzieren.

Welcher Studiengang müsste unbedingt eingeführt werden?

Zauberkunst!

Profitierst du in deinem Beruf häufig von deiner Studienzeit?

Das strukturierte Denken an der Uni hat mir insofern geholfen, als dass ich heute diese Vorgehensweise instinktiv in die Erarbeitung von Moderationstexten oder Interviews einfliessen lassen kann. Wobei in meinem Bereich «Learning by Doing» natürlich wichtiger und weit ergiebiger ist als pure Theorie. Aber auch die vielen Stunden, die ich an der Zentralbibliothek verbracht habe, waren von grossem Nutzen. Die Recherchearbeit in der Praxis bedeutet schliesslich nichts anderes, als sich intensiv mit einem Thema auseinander zu setzen, Informationen zusammenzutragen und aufs Wesent­liche runterzubrechen.

Eva Camenzind ist Moderatorin und studierte von 1999 bis 2004 an der Uni Zürich Publizistik, Volkskunde und Pädagogik. Sie hat das Studium nicht abgeschlossen.

Christoph Mörgeli

Warum haben Sie sich für Ihr Studium entschieden?

Ich war seit der Primarschule vonder Geschichte fasziniert und schrecklich enttäuscht, wenndie entsprechenden Stunden dem Frühfranzösisch geopfert wurden. Meine Helden waren Wilhelm Tell, Niklaus von Flüe, Huldrych Zwingli, General Guisan und Bundesrat Gnägi.

Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Ich habe zu Hause gewohnt, mir ausser dem Luxus des Geistes wenig geleistet, in Privat- und Gewerbeschulen unterrichtet – und von der Entlöhnung der vielen Militärdienste während der Semesterferien etwas zur Seite legen können.

Welcher Studiengang müsste unbedingt eingeführt werden?

Es gibt heute mehr als genug Studiengänge. Ich würde eher die Notwendigkeit der bestehenden überprüfen.

Profitieren Sie in Ihrem Beruf häufig von Ihrer Studienzeit?

Durchaus. Ich habe selbständigarbeiten gelernt. Und schondamals in einem fast nur linkenUmfeld unerschrocken eigenständigePositionen vertreten – alstatsächlich «Andersdenkender».

Christoph Mörgeli ist SVP-Nationalrat, studierte von 1979 bis 1985 Allgemeine Geschichte, Politische Wissenschaft sowie Deutsche Literatur und Linguistik an derUniversität Zürich. 1986 promovierte er zum Dr. phil. I mit der Dissertation «Dr. med. Johannes Hegetschweiler (1789 -1839), Zürcher Wissenschaftler und Staatsmann zwischen alterund moderner Schweiz».1987 machte er das Diplom für das Höhere Lehramt.

Luki Frieden

Warum hast du dich für deinStudium entschieden?

Als ich 1993 zum ersten Mal inNew York war, sah ich ein Inserat für die New York Film Academy. Ich war fasziniert, als ich mir vorstellte, dass ich diese Ausbildung eines Tages in Angriff nehmen könnte. Ein paar Jahre später begann ich dort mein Studium und liebte jede Minute der harten, aber inspirierenden Ausbildung.

Wie hast du dein Studiumfinanziert?

Ich habe immer wieder Stellvertretungen als Lehrer gegeben.

Welcher Studiengang müsste unbedingt eingeführt werden?

Dramaturgie. Gute Dramaturgie kann ein trockenes Thema so spannend machen, dass das Publikum gefangen genommen wird. Wird ein Thema oder ein Vortrag unter dem Aspekt des «Storytelling» angegangen, so können sich die Zuhörer kaum entziehen. Es kommt also auf das «Wie» sehr viel mehr an als auf das «Was». Aber auch ein Studiengang zum richtigen Umgang mit neuen Medien wie Email oder Handy wäre dringend nötig. So könnte ich mir einige dumme Handygespräche sparen, die ich in der Öffentlichkeit leider mithören muss.

Profitierst du im Berufsleben häufig von deiner Studienzeit?

Ich profitiere jeden Tag von meinem Filmstudium. Es war sehr breit gefächert – von Psychologie über Licht und Optiken bis zur Produktion und Finanzierung von Spielfilmen. Und die drei wichtigsten Aspekte des Filmemachens werde ich nie mehr vergessen: 1. Man braucht eine gute Story. 2. Man braucht eine gute Story. 3. Man braucht eine gute Story.

Luki Frieden ist Regisseur («Tausend Ozeane») und hat an der New York Film Academy studiert.

Fabian Unteregger

Warum hast du dich für dein Studium entschieden?

Weil mich die Inhalte brennend interessieren.

Wie finanzierst du dein Studium?

Als Comedian bin ich als selbständiger Unternehmer tätig. So kann ich das glücklicherweisegut kombinieren.

Welcher Studiengang müsste unbedingt eingeführt werden?

Master of Birchermüesli Administration, MBA.

Profitierst du in deinem Beruf häufig von deiner Studienzeit?

Als Unternehmer arbeite ich sehr organisiert. Auf der Bühne äusserst konzentriert. Das hilft beides wieder im Studium.

Cédric Wermuth

Warum hast du dich für dein Studium entschieden?

Weil mich Politik auch aus dem wissenschaftlichen Blickwinkel schon immer interessiert hat. Was ist Macht? Welche Rolle spielen verschiedene institutionelle Arrangements? Ökonomie studiere ich, weil diese Sphäre über die Verteilung von sozialem und ökonomischem Reichtum entscheidet. Das ist für mich als Sozialdemokrat auch die zentrale politische Frage.

Wie finanzierst du das Studium?

Ich arbeite beim Schweizerischen Arbeiterhilfswerk (30%) und werde als Präsident der JUSO entschädigt. Vorher war ich als Zentralsekretär der JUSO Schweiz tätig und dann als persönlicher Mitarbeiter von Natio­nalrat Urs Hofmann. Ich werde auch noch am Rande von meinen Eltern unterstützt. Den weitaus grösstenTeil finanziere ich aber selber.

Welcher Studiengang müsste unbedingt eingeführt werden?

An der Uni Zürich: Grundstudium aus Politikwissenschaft, Ökonomie, Philosophie. Und dann bräuchte es wieder vermehrt eine qualitative Betrachtung der Sozialwissenschaften.

Profitierst du in deinem Beruf häufig von deiner Studienzeit?

Ja – und umgekehrt. Die Politikwissenschaft hat mich vor allem methodisches Arbeiten und das schnelle Erschliessen von systematischen Zusammenhängen gelehrt.

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