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31. März 2010, 09:23 Campus

Studium mit Kind?!

students Redaktion - Das Interview mit Lea, einer studierenden Mama Seminararbeit schreiben und nebenbei Windeln wechseln? Für viele kaum vorstellbar. Studierende Eltern sind demnach auch eher selten. Nur gerade 6 Prozent aller StudentenInnen sind Papa oder Mama. Für studierende Eltern ist es eine...

Das Interview mit Lea, einer studierenden Mama

Seminararbeit schreiben und nebenbei Windeln wechseln? Für viele kaum vorstellbar. Studierende Eltern sind demnach auch eher selten. Nur gerade 6 Prozent aller StudentenInnen sind Papa oder Mama. Für studierende Eltern ist es eine zeitliche und finanzielle Belastung undeine echte Herausforderung, Kinderbetreuung, Studium und Job unter einen Hut zu bringen. Da ist nicht nur eine Menge Organisationstalent gefragt. Students.ch hat bei einer studierenden Mama nachgefragt:

(Bal) Lea wurde während ihres Soziologiestudiums zum ersten Mal schwanger. Sie hat inzwischen ihr Lizentiat in Soziologie hinter sich gebracht und will im Teilzeitstudium den Master in Jus abschliessen. Im August 2007 erwartet sie ihr zweites Kind.

Students.ch: Ist der Papa von deinem Sohn auch Student oder schon voll im Berufsleben? Hast du geplant währed des Studiums Mutter zu werden?

Mein Partner hatte sein Studium gerade abgeschlossen als ich das erste Mal schwanger wurde. Eigentlich hatten wir nicht an Familiengründung gedacht. Ich wollte auch zuerst fertig studieren und den Berufseinstieg finden.

Vorlesung besuchen, Arbeiten schreiben, für Prüfungen lernen. Das Studentenleben ist ohne Kind schon anstrengend. Ich kann mir vorstellen, Studium und Kind unter einen Hut zu bringen ist recht stressig.

Es kommt darauf an. Während des Semesters, während der Abschlussarbeit oder während den Prüfungen ist es recht stressig. Während der Semesterpause ist es ruhiger. Für mich bedeutet dies, die Kinderbetreuung immer wieder neu organisieren zu müssen.

Wer übernimmt die Kinderbetreuung, wenn du an die Uni musst? Und hast du finanzielle Unterstützung erhalten?

Mein Sohn geht in die Campus-Kinderkrippe. Zur Durchführung meiner Forschungsarbeit für das Liz im Ausland hat die leichstellungskommission der Uni uns finanziell unterstützt, da Mehrkosten wegen des Kindes entstanden.

Wie sieht es mit der moralischen Unterstützung in eurem sozialen Umfeld aus? Kannst du deinen Sohn auch ab und zu abgeben?

Am meisten Unterstützung erhalten wir von der Familie, meinen Eltern und Geschwistern und den Schwiegereltern. Aber natürlich sind auch Freunde und Freundinnen (auch von der Uni) für uns da, wobei die natürlich selber immer viel um die Ohren haben und sich in viel kleineremAusmass für das Kind interessieren.

Hast du neben Studium und Kind noch einen Job?

Nein. Mein Mann arbeitet Vollzeit.

Im Vergleich zu anderen StudentenInnen: Was für Einschränkungen müsst ihr in Kauf nehmen?

Natürlich gibt es Einschränkungen: Ab Herbst wohnen wir zu viert in einer 3 Z.- Wohnung. In den Ausgang geht man viel weniger und am erholsamsten sind Ferien auf dem Bauernhof.

Hast du deinen Sohn auch mal in den Vorlesungssaal mitgenommen?

Gleich nach der Geburt meines Sohnes habe ich daran gedacht, ihn mitzunehmen, da er sowieso meistens schlief. Als ich diese Idee meiner Studien-Freundin mitteilte, wurde dieser merklich Angst und Bang. Wahrscheinlich wäre es ihr peinlich gewesen. Ich habe mein Baby dann nie mitgenommen. Aber vielleicht beim nächsten?

Welches sind Vor- bzw. Nachteile?

Ich habe weniger Zeit als andere. Ich habe auch Konzentrationsschwierigkeiten, weil ich oft zu wenig Schlaf bekomme. Auch die Unterstützung von Seiten der Dozierenden fehlt häufig. (Bsp. Aussage eines Universitätsangehörigen: «Ihr Beispiel zeigt, dass Studieren zu einfach ist, wenn man gleichzeitig zwei Kinder auf die Welt setzen und zwei Studienabschlüsse machen kann.») Auf der anderen Seite ist es wunderbar, diesen Sohn zu haben. Das Studium bietet mir einen intellektuellen und sozialen Ausgleich zu meinen Aufgaben als Mutter und Hausfrau.

Zum Abschluss: Ist Studieren und Kind vereinbar?

Muttersein und Studium – das geht. Aber mehr liegt fast nicht drin. Man muss auf einiges verzichten:Auslandsemester, Praktika oder studiumbegleitende Berufserfahrungen sind fast nicht möglich. Dies erschwert den Berufseinstieg.

Vielen Dank Lea und weiterhin viel Erfolg!

Gern geschehen!

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