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1. Mai 2010, 10:40 CD / Vinyl

Slash - The Album

Sarah Ruediger - Rockmusik wie aus den guten alten Zeiten gibts es auf dem aktuellen Soloalbum von Slash zu hören. Der ehemalige Leadgitarrist von Guns N' Roses wurde vom Rolling Stone Magazine längst in die Liste der besten Gitarristen aller Zeiten gewählt. Jetzt ist der Gitarrenkünstler mit...

Rockmusik wie aus den guten alten Zeiten gibts es auf dem aktuellen Soloalbum von Slash zu hören. Der ehemalige Leadgitarrist von Guns N' Roses wurde vom Rolling Stone Magazine längst in die Liste der besten Gitarristen aller Zeiten gewählt. Jetzt ist der Gitarrenkünstler mit seinem ersten Soloalbum am Start, das eigentlich vielmehr als Allstar-Album bezeichnet werden müsste.

Rein optisch ist Slash alias Saul Hudson bis heute seiner Linie treu geblieben und trägt wie immer seinen Zylinder auf dem langen Lockenkopf, wenn man sich die aktuellen Photos so ankuckt. Slash bzw seine bisherige Geschichte im Musikbusiness ist ganz und gar die eines klassischen Rockers. Da gibt es alles zu berichten was man sich so typischerweise vorstellt, angefangen bei rund 100 Millionen verkauften Alben mit Kultband Guns N' Roses, geht es über Alkohol- und Drogenexzesse bis hin zu einem temporären Herzstillstand. So verwundert es auch nicht weiter, dass Slash bereits Mitte vierzig genug zu erzählen hat, um seine Autobiographie zu schreiben.

Die Gun N' Roses Ära endete für Slash 1996 im Streit zwischen ihm und Frontmann Axl Rose. Slash gründete daraufhin die Band Snakepit und produzierte zwei Alben. Danach wurde die Band Velvet Revolver von Slash ins Leben gerufen, die musikalisch nicht wirklich an die alten Zeiten anknüpfen konnte. Und jetzt? Ja jetzt heisst es offiziell Slash ist Solo unterwegs, was im Grunde nicht ganz den Tatsachen entspricht, vielmehr hat Slash sich eine hochkarätige Liste von Gastmusikern ausgesucht, die seine eigenen Songs mitspielen. Nun muss man wissen, dass Slash zwar wunderbar Gitarre spielen kann, aber nicht unbedingt der geborene Songwriter ist. Einst bei Guns N' Roses stammen die genialen Kompositionen meist von Axl Rose und Izzy Stradlin und Slash hat sich auf das fokusiert was er am besten kann, Gitarre spielen.

Die aktuelle Platte hat ein Lineup das sich wahrhaft sehen lässt, mit Rocklegenden wie Iggy Pop, Lemmy Kilmister, Ozzy Osbourne, Chris Cornell, Kid Rock und so weiter. Das Ganze riecht spätestens bei der Paarung von Adam Levine von den Maroon5 aber leider ein bisschen nach artifizieller Marketingstrategie und kommt nicht mehr ganz so cool rüber.

Der Song We’re all gonna die mit Iggy Pop ist ein klarer Höhepunkt auf dem Album und überzeugt durch den gekonnten Mix aus dem Style von Iggy und Slash. Doctor Alibi mit Lemmy von Motörhead und Promise mit Chris Cornell sind einfach nur gute Rocktracks. Beautiful Dangerous mit Fergie von den Black Eyed Peas hat etwas originelles Flair und überzeugt durch die Kombination weibliche Röckröhre gepaart mit Gitarre. Und natürlich darf der absolute Klassiker Paradise City auf einem Slash Album nicht fehlen. Zusammen mit Cypress Hill und Fergie von den Black Eyed Peas ist so eine gute Coverversion gelungen. Überhaupt hat man das Gefühl Paradise City bei einigen Songs wie My Michelle und Mr. Brownstone immer wieder durch zu hören. Was einerseits zwar gut ist, da das Motiv schlicht genial ist, aber auf Dauer doch irgendwie unkreativ wirkt.

Alles in allem ist das Soloalbum von Slash wirklich gut. Die Frage bleibt aber offen, ob das für jemanden auf dem Niveau von Slash gut genug ist. Das Album eignet sich damit als eine Art Rockersatzdroge für die Guns N' Roses Zeiten, doch den wahren Kick wie von damals gibts davon leider nicht.

http://slashonline.com

http://www.myspace.com/slash

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