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25. Mai 2010, 12:24 CD / Vinyl Music

Kelis - Flesh Tone

Daniela Marenah - Dass einige Damen während ihrer Schwangerschaft geschmacklich ungewöhnliche Vorlieben entwickeln, ist allgemein bekannt. Normalerweise beziehen sich diese seltsamen Gelüste aber aufs Essen. Bei der vom Mutterglück überwältigten Kelis hat sich die Schwangerschaft scheinbar a...

Dass einige Damen während ihrer Schwangerschaft geschmacklich ungewöhnliche Vorlieben entwickeln, ist allgemein bekannt. Normalerweise beziehen sich diese seltsamen Gelüste aber aufs Essen. Bei der vom Mutterglück überwältigten Kelis hat sich die Schwangerschaft scheinbar auf den Musikgeschmack ausgewirkt und das schlägt einem als R’n’B und Hip Hop- Hörer derbe auf den Magen.

Wir erinnern uns: Die inzwischen 31-jährige Kelis Rogers hat uns bisher mit den Alben Kaleidoskope, Wanderland, Tasty und Kelis Was Here beliefert und mit ihrem extravaganten Style (bezieht sich sowohl auf die Musik als auch ihr Äusseres) verzückt.

Nun schlägt die Ex von Rapper Nas (Aktuelles CD-Review hier) und Mutter seines Sohnes Knight ganz andere Töne an: Selbstbewusst experimentiert die New Yorkerin auf Flesh Tone mit House- und Eurodance-Beats herum.

Dass MusikerInnen es überhaupt wagen, sich in ungewohnten Genres zu bewegen und von unerwarteten Seiten inspirieren zu lassen, ist sicher lobenswert. Aber nicht alle Überraschungen sind auch gute. In den Clubs von London und New York mag sie damit voll im Trend sein, bei ihrer bisherigen Hörerschaft wird sie es mit dem neuen Album jedoch schwer haben. An ihrer klaren Stimme ist zwar überhaupt nichts zu rütteln. Diese wird aber immer wider von nervigen Techno-Beats verdrängt.

Bei mehrmaligem Hören der Scheibe kann man sich schliesslich mit dem ein oder anderen Titel anfreunden. Der bereits ausgekoppelte Track Acapella auf dem David Guetta unverkennbar seine Fingerabdrücke hinterliess, erweist sich beispielsweise als tanzbarer Ohrwurm. So richtig warm zu werden mit Flesh Tone fällt dem eingefleischten Black Music- Fan aber sehr schwer.

VÖ: 14.05.2010

Mehr: www.iamkelis.com

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