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2. Juni 2010, 15:25 Kolumnen

Von Geranien und Rüschen

Katrin Schregenberger - Niedlich, harmlos, nicht zu dumm, nicht zu schlau. So haben wir ihn gerne, den Hund mit Niemandsnamen. Der Gefährte eines jeden, der Harmlosigkeit liebt. Passend zu Rüschenvorhängen und Geranien. Sich keiner Sorge hingebend, ausser wo man denn das Hundefutter am billigsten kau...

Niedlich, harmlos, nicht zu dumm, nicht zu schlau. So haben wir ihn gerne, den Hund mit Niemandsnamen. Der Gefährte eines jeden, der Harmlosigkeit liebt. Passend zu Rüschenvorhängen und Geranien. Sich keiner Sorge hingebend, ausser wo man denn das Hundefutter am billigsten kaufen könnte. Für all diejenigen, die gerne zusehen, anstatt was zu tun. Verkörperung von bequemem Bürgertum und Objekt der Verniedlichung, der die Gesellschaft unterliegt.

Doch mal ehrlich, was ist an Grösse, Stärke und Persönlichkeit auszusetzen? Ist ein eigenständiges Wesen mit Willen nicht bewundernswerter, als jenes, das man auf dem Arm trägt, weil es nicht mehr mag? Der Bodenwischer als Kind, das man nie hatte.

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