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20. August 2010, 00:00 Politik

Stipendien: Einheitliche Regelung notwendig!

Nesa Zimmermann - Wieder einmal neigen sich die Sommerferien dem Ende zu. Kaum zu Hause angekommen, hat uns der Alltag auch schon wieder eingeholt: Egal, ob Bachelor-, Master- oder Gruppenarbeit, in irgendeiner Form lässt die Uni von sich hören, mit etwas, das wir schon lange hätten erledigen m...

Wieder einmal neigen sich die Sommerferien dem Ende zu. Kaum zu Hause angekommen, hat uns der Alltag auch schon wieder eingeholt: Egal, ob Bachelor-, Master- oder Gruppenarbeit, in irgendeiner Form lässt die Uni von sich hören, mit etwas, das wir schon lange hätten erledigen müssen, aber wozu die Zeit bisher gefehlt hat.. Auch jetzt fehlt sie, denn die nächste Prüfungssession steht bereits vor der Tür, im September geht’s wieder los.

Und dabei ist unser Kopf doch noch in den Ferien. Und auch unser Bankkonto, das wieder einmal erschreckend nahe bei nichts ist, und dies obwohl wir die ganzen Ferien in Achterzimmern und am Picknicken verbracht haben..Ganz im Gegensatz zu dem, was die Allgemeinheit so denkt, besteht das Studentenleben nicht nur aus endlosen Ferien und langen Abenden. Im Gegenteil: Studieren kann ganz schön anstrengend sein. Trotz immer stärkerer Verschulung nimmt die Zahl der Studierenden mit einem Nebenjob stetig zu. Im letzten Jahr gingen rund drei Viertel aller Studierenden einer regelmässigen Erwerbsarbeit nach. Nicht, dass die Uni darauf ausgerichtet wäre: Anwesenheitskontrollen, Zwischenprüfungen und dergleichen erleichtern das Miteinander von Arbeit und Studium keineswegs. Das ist denn auch nicht das Ziel der Universitäten, die vermehrt auf Vollzeit-Studierende ausgerichtet sind und im Prinzip hundertprozentiges Engagement wünschen.

Nur: Viele Studierende können nicht wählen, ob sie abends servieren wollen oder nicht. Für manche ist dies die einzige Möglichkeit, ihr Studium zu finanzieren. Denn selbst wenn die finanzielle Situation der Eltern es diesen nicht ermöglicht, das Studium ihrer Kinder finanziell zu unterstützen, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Studierenden auf ein Stipendium hoffen können: Die Kriterien, nach denen solche vergeben werden, sind willkürlich und ändern ständig. Noch dazu finden sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen. Wer zum Beispiel im Kanton Neuenburg studiert, erhält höchstens ein paar hundert Franken monatlich, pro Semester ungefähr das Doppelte der Semestergebühren. Im Kanton Zürich sind die Beträge bedeutend höher, dafür sind die Kriterien strenger, die man erfüllen muss, um als „genug arm“ zu gelten. Auf den Punkt gebracht: Die verschiedenen Kantone arrangieren sich, wie es ihnen passt und setzen die Kriterien oft so, dass sie möglichst keine Stipendien vergeben müssen.

Diese Situation, chaotisch und ungerecht, ist meines Erachtens unhaltbar und eine Vereinheitlichung des Systems dringend notwendig. Falls ihr meine Meinung teilt, dann ist es höchste Zeit, die Stipenden-Initiative des VSS-UNES (Verband der Schweizer Studierenschaften) zu unterschreiben! Hier der Link: Stipendieninitiative.ch

Nesa Zimmermann

Nesa Zimmermann (20) ist Jus-Studentin in Neuchâtel, seit bald einem Jahr Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz und im Vorstand der Jungen Grünen Neuenburg.

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