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2. September 2010, 09:46 CD / Vinyl Music

Hurts - Happiness

Eray Müller - Die britische Band Hurts veröffentlicht ihr Debütalbum und hinterlässt trotz eingängiger Musik und solider Produktion einen schalen Nachgeschmack. Die Story des Duos hat es allerdings in sich. Anfang 2009 gehörten Adam Anderson und Theo Hutchcraft noch zur Working Class in M...

Die britische Band Hurts veröffentlicht ihr Debütalbum und hinterlässt trotz eingängiger Musik und solider Produktion einen schalen Nachgeschmack. Die Story des Duos hat es allerdings in sich.

Anfang 2009 gehörten Adam Anderson und Theo Hutchcraft noch zur Working Class in Manchester. Und nun nur kurze Zeit später spielt das Synthduo auf grossen Bühnen und veröffentlicht ihr erstes Album beim zweitgrössten Major Label. Eigentlich so ähnlich, wie es vor bald zwanzig Jahren Oasis machten. Der Aufstieg von der Working Class in die Business Class scheint immer noch zu funktionieren.

Musikalisch bringen Hurts nichts Neues, sie kopieren den Achtzigerjahresound aber so konsequent, dass es wieder Spass macht. "Kopieren" ist vielleicht der falsche Ausdruck, schliesslich wird in der Musikwelt nie kopiert, man lässt sich höchstens beeinflussen. Hurts wurden anscheinend von Depeche Mode, a-ha, George Michael, The Cure oder Wham! beeinflusst. Auch die Pet Shop Boys hört man zeitweilig heraus. Was herauskommt, sind zeitlose Songs à la The Killers. Die Band reiht einen Disco-Lento-Knaller nach dem anderen hin. Selten hat das Jahr 2010 so 1980 getönt wie bei Hurts. Anderson und Hutchcraft verwenden Synthie-Sounds, die man eigentlich nicht mehr verwendet. Die Grenze zum Schlager ist nicht mehr weit. Dennoch wirken sie nie peinlich. Gerade Sunday, welches sehr an die vorher erwähnten The Killers erinnert, passt bestens zum Album, genauso wie Wonderful Life oder Blood, Tears & Gold.

Evelyn, Better Than Love und Devotion, ein Duett mit Kylie Minogue, überzeugen ebenfalls. Nur schon die Leistung, dass eine solch neue Band Kylie Minogue für ein Duett gewinnen kann, verdient eine Erwähnung. Alles in allem ist das Album gelungen und vor allem für eine erste Scheibe sauber produziert. Trotzdem ist man sich nicht sicher, was man davon halten soll. Die nächsten Jahre werden es zeigen. Wenn Hurts ihren Weg konsequent weiterverfolgen und ihren Sound weiterentwickeln, könnte es einen Platz für die Band geben. Ansonsten wird das "next best thing from the UK" nicht mehr als ein weiterer Hype sein. And this hurts!

Hurts spielen am Samstag, 23. Oktober 2010 in der Härterei Zürich. Students.ch verlost Tickets für die ausverkaufte Show!

Das Album ist im Handel erhältlich.

Weitere Informationen:
Hurts

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