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16. Oktober 2010, 22:48 Konzert Music

ZZ Top, die wohl coolsten Säue von Texas

Patrick Holenstein - Was sind die drei Texaner doch für coole Säue. ZZ Top haben sich längst die Sporen abverdient und dementsprechend locker und relaxed traten sie im Hallenstadion auf. Der rote Hot Rod mit dem gelben ZZ-Top-Logo stand auf dem Platz vor dem Hallenstadion, als wollte er unmissvers...

Was sind die drei Texaner doch für coole Säue. ZZ Top haben sich längst die Sporen abverdient und dementsprechend locker und relaxed traten sie im Hallenstadion auf.

Der rote Hot Rod mit dem gelben ZZ-Top-Logo stand auf dem Platz vor dem Hallenstadion, als wollte er unmissverständlich sagen: Hier ist richtig, wer kraftvollen Southern Rock mag. Doch bevor die drei kultigen Amerikaner durchstarteten konnten, waren als Special Guest The Doobie Brothers an der Reihe. Diese legten die Latte gleich mal ziemlich hoch. Mit zwei Drumkits, drei Gitarren sowie Bass, Keyboard und Sax trumpften sie auf und überzeugten durch ein variantenreiches und kurzweiliges Set. Natürlich wurden ihre grossen Hits, Listen To The Music und Long Train Runnin’, begeistert aufgenommen.

Kurz darauf wurde es in der Halle ein zweites Mal dunkel. Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard nahmen ihre Positionen ein und liessen von Beginn weg keinen Zweifel, was Programm sein würde: knackiger, bluesiger, teilweise dreckiger, aber stets präziser Rock. Nicht zu vergessen, dass der Spass im Vordergrund zu stehen hatte. Jedenfalls machten die beiden sonnenbebrillten Bärte den Eindruck, als ob sie „ä Schiisfreud“ hatten. Wenn Gibbons beispielsweise mit diebischer Freude am Bühnenrand steht, immer wieder kurz in die Saiten haut, und noch während der Akkord im Stadion jeweils sein Leben aushaucht, mit verrauchter Stimme den Blueser gibt und dabei verschmitzt grinst, dann ist das herrlich zu beobachten, weil es so ehrlich klar macht, wie viel Freude die drei Musiker an ihrem Job haben.

Aber natürlich geht es bei ZZ Top nicht nur um Spass, dafür sind sie schon zu lange im Business und dafür verstehen sie ihr Handwerk zu gut. Wenn sie sich zum Beispiel an Hey Joe von Jimi Hendrix wagen und keineswegs daran zerbrechen oder wenn sie mal pfeilschnell und sehr präzise, mal schon fast genüsslich und ohne Eile über die Gitarren- und Basshälse hetzen, um ein Solo zu zaubern, dann merkt man dem zusammen 182-jährigen Trio sein Können an. Auch wenn die beiden bärtigen Saitenzupfer natürlich im Zentrum stehen, so darf Frank Beard, der das Konstrukt ZZ Top als Drummer zusammenhält, nicht vergessen werden. Auch er hat einen grossartigen Job gemacht. Und so bleibt festzuhalten: ZZ Top haben es immer noch drauf.


Sämtliche Bilder stammen mit freundlicher Genehmigung von www.konzertbilder.ch.

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