Magazin durchsuchen

Neuste Blogs

19. Oktober 2010, 22:43 CD / Vinyl Music

Mystery Jets – Serotonin

Patrick Holenstein - Mit ihrem Debüt haben Mystery Jets sich vor gut zwei Jahren einen beachtlichen Ruf in der Musikwelt erarbeitet. Bekanntlich ist der Erwartungsdruck nach so einem Erfolg ziemlich hoch. Mystery Jets stellen sich der Herausforderung und meistern sie ziemlich gut. „Better to have ...

Mit ihrem Debüt haben Mystery Jets sich vor gut zwei Jahren einen beachtlichen Ruf in der Musikwelt erarbeitet. Bekanntlich ist der Erwartungsdruck nach so einem Erfolg ziemlich hoch. Mystery Jets stellen sich der Herausforderung und meistern sie ziemlich gut.

„Better to have loved and lost than to have lived and never loved anyone“, singt Blaine Harrison in Alice Springs. Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass jeder Erstklässler solche Sprüche in Poesiealben kritzeln könnte. Mag sein, aber im Fall des Openers von Mystery Jets’ Zweitling bekommt die Zeile, durch das Wechselspiel mit der rauen, jeglicher Romantik entbehrenden Struktur des Songs, ein gewisses Flair von Ironie. Und wenn es im gleichen Song später heisst: „I’d do anything that you want me to do `cause I don’t have nothing if I don’t have you, my love. And it hurts `cause it’s true“, unterstützt das den ersten Eindruck, weckt aber gleichzeitig einen Hauch von melancholischer Hilflosigkeit, welche die Band nahbar macht.

In diesem Stil geht es weiter. Die Band serviert eine Handvoll Songs, die durchdacht wirken und mit der Zeit wachsen. Die Engländer widerstehen der Versuchung und kopieren nicht einfach ihren eigenen Stil, sondern arbeiten ihr Stücke sorgfältig aus. Allerdings versteckt sich der eine oder andere Aha-Effekt, wenn sich die feinen Melodien langsam entfalten. Die Band versteht es, mit ihren musikalischen Einflüssen zu spielen und versucht nicht diese zu verstecken. Mal schimmern Fragmente durch den Soundteppich, die dezent an The Who erinnern. Wessentlich offensichtlicher ist hingegen der Einfluss von Ray Davies und seinen Kinks und manchmal denkt man bei den kernigen Melodien auch an Glasvegas.

Die Platte klingt unbeschwert, so als ob Mystery Jets die Klangspielereien wie selbstverständlich aus dem Ärmel schütteln könnten. Vom Druck des zweiten Albums ist nicht viel zu Spüren. Mystery Jets gelingt mit Serotonin ein schönes, solides Indie-Pop-Album, das überzeugt und scheinbar mühelos den Erfolg des Debüts bestätigen kann.

Mystery Jets - Show Me The Light

  • Mystery Jets
  • Serotonin
  • Das Album ist im Handel erhältlich.
  • Mehr Infos zur Band liefert ihre Homepage.
Kommentare
Login oder Registrieren