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23. Oktober 2010, 15:00 CD / Vinyl Music

Fran Healy - Wreckorder

Eray Müller - 2010 ist anscheinend das Jahr der Soloplatten. Nach Sigur Rós' Jónsi, Maxïmo Parks Paul Smith und The Killers' Brandon Flowers versucht nun auch Travis-Frontmann Fran Healy, sein Ding durchzuziehen. Entstanden ist eine Scheibe, die zwar überzeugt, aber auch ihre Längen hat. ...

2010 ist anscheinend das Jahr der Soloplatten. Nach Sigur Rós' Jónsi, Maxïmo Parks Paul Smith und The Killers' Brandon Flowers versucht nun auch Travis-Frontmann Fran Healy, sein Ding durchzuziehen. Entstanden ist eine Scheibe, die zwar überzeugt, aber auch ihre Längen hat.

Wreckorder wäre bei Travis die Platte, welche nach 12 Memories erschienen wäre. Fran Healy reiht melancholische und gemütliche Songs aneinander, welche sich aber nicht voneinander abheben können. Die Herbststimmung zieht sich durch alle 11 Songs, nur hie und da wird es etwas fröhlicher. In The Morning überzeugt durch einen sanften, aber spannenden Aufbau. Der Song beginnt ganz leise und lebt von Healys zweistimmigen Gesang. Anything hingegen zeigt, dass Fran Healy den Wechsel zwischen Bauchstimme und Kopfstimme im Griff hat. Der 6/8-Song ist hinterlegt mit sanften Streichern. Mit Sing To Sleep wird es bereits etwas "lüpfiger", Fly In The Ointment ist dann wieder einiges schwerer und schleppender. Der Refrain hingegen überzeugt.

Die Songs erinnern im grossen Ganzen sehr an Travis. Dies ist jedoch auch kein Wunder. Schliesslich ist Healy nicht nur Sänger der Band, sondern auch deren Songwriter. Die Solo-Songs kommen allerdings einiger roher herüber. Auf As It Comes ist Paul McCartney am Bass zu hören. Dann sind da noch Buttercups - das könnte eine Travis-Single sein - und Shadow Boxing, das mit seinem Piano-Intro anders daherkommt als die anderen Songs. Die Vorabsingle Holiday ist wohl der eingängigste Song auf der Platte und sogleich ein Ohrwurm. In Rocking Chair stellt sich Healy vor, als alter Mann in einem Stuhl zu sitzen und über die Vergangenheit nachzudenken. Der Song überzeugt. Moonshine ebenfalls, Sierra Leone hingegen weniger. Das gepfiffene Intro nervt und erinnert zu sehr an Wind Of Change von den Scorpions.

Im grossen Ganzen macht das Album aber Spass, auch wenn nicht alle Songs wirklich gelungen sind. Fran Healy zeigt, dass er ein genialer Songwriter ist, der spannende Geschichten erzählen und passende Stimmungen schaffen kann.

Video: Fran Healy - Buttercups

Das Album ist im Handel erhältlich.

Weitere Informationen:
Fran Healy

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