Emily Jane White – Ode to Sentience

Das Cover zeigt eine Frau. Sie sitzt im Gegenlicht, auf einer Lichtung im Wald, wirkt einsam. Rotes Licht fällt von rechts auf den uns zugewandten Rücken. Weiss und Rot, die Kombination macht neugierig und gibt der Szenerie eine gleichsam surreal und geheimnisvoll anmutende Optik. Ob die Frau Emily Jane White ist? Man weiss es nicht. Ode To Sentience heisst jedenfalls das Album und zumindest das Cover passt zum Titel. Den Eindruck, den das Foto weckt, bestätigt die CD nämlich über die volle Länge. Sie präsentiert sich als Wundertüte aus Folk und Americana.

Die feinen Klänge, die Emily Jane White auf ihrem neuen Album zeichnet, passen wie angegossen zu ihr. Da ist die glasklare Stimme, die sämtliche Assoziationen erfüllt, die das poetische Cover weckt. Die karge Instrumentalisierung – oft reicht nur eine Akustik- oder Slidegitarre, um ihre Stimme zur Geltung zu bringen - ist stets so variantenreich, dass einem nicht der Finger juckt, um einen Song zu überspringen. Gelegentlich schwirren Streicher umher, gibt ein Bass seinen Senf dazu, zwitschert ein Klavier nervös oder es flüstern Perkussionselemente kaum hörbare, aber zärtliche Aspekte ins Gesamtbild.

Im Unterschied zum vorherigen Album, Victorian America, welches beim Proben arrangiert wurde, entstand Ode To Sentience gänzlich im Studio. Dies steht der dritten Platte der jungen Amerikanerin sehr gut. Ode To Sentience sei allen warm ans Herz gelegt, die starke Frauenstimmen mögen und sich nicht vor Songs fürchten, die Emotionen wecken. Denn genau das vermag Emily Jane White, sie lässt gekonnt zärtliche Songstrukturen mit ihren manchmal düstern Texten verschmelzen und man hört ihr begeistert zu.

• Emily Jane White
• Ode to Sentience
• Das Album ist ab dem 5.11. im Handel erhältlich.
• Infos: Der Myspaceauftritt von Emily Jane White.
• Am 30. November ist Emily Jane White in der Roten Fabrik zu Gast und spielt im Ziegel oh Lac.